Mein Englischlehrer behauptet, es gäbe keine Konzeptserien mehr, die gut seien. Von allen Serien fiel ihm ausgerechnet Miami Vice ein! Wie alt ist das Ding? 100 Jahre? Mal ehrlich... Letzte Nacht lag ich wach und zählte mir die Serien der letzten Jahre auf, die ein Thema knallhart durchziehen, in Look und Musik besonders sind. Da fällt mir doch so einiges ein.
Severance ist wie Mr. Robot beispielsweise - die Kunst auf die Spitze getrieben, da analysiere ich Kamerafahrten und Gesichtsausdrücke, liebe die Musik und den Sinn hinter allem. Es ist eine meiner liebsten Beschäftigungen, Symbole und Effekte zu finden und zu verstehen.
ABER... warum macht Plur1bus noch was ganz anderes mit mir? Ich weiß es.
Die Weite.
Das Grandiose.
Das Allumfassende.
Ich sehne mich nach einem Ende für "The Last Man on Earth", weil es so radikal und gleichzeitig so gefühlvoll gewesen ist und mich, trotz aller schlimmen Dinge, inspiriert hat.
Plur1bus inspiriert mich auch. Wir kommen aus dem Philosophieren nicht mehr heraus. Was würde ich tun? Wäre ich wie Carol?
Die Folge 7 ist für manche die langsamste, sinnloseste und für andere, uns beide auch, sowas von toll. Der Drache hat sich gefangen, was seine Meinung zu C. angeht. Ich kann nicht anders, ich denke, ich würde ähnlich handeln wie sie, wenn ich überhaupt noch etwas tun würde. Ich mag sie sehr und fühle extrem mit ihr. Vermutlich könnte ich gar nicht mehr schlafen an ihrer Stelle. Eine Szene in der E7 beschäftigt mich, sie war sehr realistisch. Vince haut bezüglich Psychologie nicht mit dem Holzhammer um sich, er schiebt einem die Dinge unter und man muss sie richtig deuten.
Wieder gab es eine Gegenüberstellung von ganz verschiedenen Welten und auch da, wenn man genau hinschaut, wird ganz viel gezeigt und gesagt, obwohl ja Plur1bus angeblich nicht politisch ist. Von wegen. Da kann man Albträume von kriegen.
Mir haben die Bilder aber gut getan gestern, aus verschiedensten Gründen. Mir gefällt Apples Kommentar zur Welt, der immer inklusiv und vereinend ist. Egal, wie die Firma eben auch agiert, sie ist eine laute Stimme für Diversität. Vince hat die Herkunft der Figuren bewusst so gewählt und das ist sehr gut so.
Dann diese Bilder... so wunderschön gefilmt und darunter, dahinter ganz viel Schmerz und Trennung...
Severance ist toll, aber klein, begrenzt. Plur1bus beschäftigt sich mit der gesamten Erde und fühlt sich, trotz aller Zwänge und Konflikte, freier an?
Vielleicht, weil es einfach wieder alles zu viel ist hier? Zu viele Menschen?