Ich finde so witzig, interessant und gleichzeitig irgendwie peinlich manchmal (aber nur zu ganz wenig Prozent) die Ausführungen der Leute, wenn sie erklären, warum ihre Häuser so aussehen, wie sie aussehen.

Es ist für mich ein Beispiel für unsere nette Machart: etwas in uns will und tut, danach erklären wir uns und anderen, warum das so war.

Es ist nicht weniger wert, was jemand sagt oder es ist auch nicht weniger richtig, nur weil ich merke, dass Menschen sich meist das schönreden, was nun da ist.

Dass alles extrem individuell und manchmal auch extrem ungewöhnlich und entgegen allem ist, was eigentlich über Inneneinrichtung behauptet wird und doch „funktioniert“ und gefällt, das ist doch beruhigend. 

Ein riesiger Kronleuchter braucht genug Platz? Nicht immer. Man benötigt Farbkonzepte? Nö. Bilder und Spiegel haben bestimmte Hängehöhen einzuhalten? Nein. Symmetrie ist immer besser? Ganz bestimmt nicht.  

Man kann ALLES machen, was einem gefällt. Solange es für einen selbst funktioniert, ist alles gut. Ob jemand anderes das nachvollziehen kann, ist unerheblich. Es gibt Menschen, die ein Händchen für Dinge haben und wo mehr andere Menschen leichter mitgehen und es auch als hübsch empfinden.

In jedem Fall unterscheidet diese Menschen, die in quasi-Kunstausstellungen und -Sammlungen leben, von anderen meist die Herkunft, finanzielle Sicherheit, die auch dazu geführt hat, dass sie zu ihren individuellen Designentscheidungen mit Selbstbewusstsein stehen können.