Man kann eigentlich immer alles gucken, worin Noomi Rapace mitspielt, einfach nur, weil sie mitspielt. Sie ist eine Ausnahmeathletin, macht viele Stunts selbst, hatte (wahrscheinlich) noch keine großen Schönheitseingriffe. In „Constellation“ kommt man ihr sehr nahe, man kann ihre Falten und Sommersprossen zählen. Ich finde das wunderbar. Noomi liefert immer zu 100% ab. Ich denke oft darüber nach, warum ich so begeistert bin von ihr. Es ist vermutlich einfach ihre Präsenz und daß man spürt, wie sehr sie sich involviert. 

Constellation also… Habe die ersten drei Folgen gestern verschlungen.

Jo ist Astronautin. Sie erlebt Schreckliches im Weltall, aber schafft es zurück auf die Erde. Dann merkt sie, daß viele Dinge nicht mehr so sind wie sie sie in Erinnerung hatte.

Die Rapace darf hier neben Oxfordenglisch (Respekt!) Schwedisch sprechen (wie schön und anders ihre Stimme dann klingt!) - das hat ihr beim Lesen des Drehbuches gesagt, daß sie die Rolle übernehmen muß. Mutterliebe wird ganz groß geschrieben, ui, das geht teilweise an die Substanz, weil ich sie Noomi so abnehme.

Sie muß bei den Dreharbeiten Ewigkeiten lang sprichwörtlich in Seilen gehangen haben - diese vielen Szenen, die Schwerelosigkeit zeigen… Ich denke oft beim Schauen über die Arbeit dahinter nach und finde die Szenen super. Die gesamte Kulisse ISS (kompletter Nachbau!) ist einfach wunderbar, glaubwürdig und beeindruckend. 

Es geht um Quantenphysik! Witzigerweise ist die gerade mein Thema. Von überall springen mich die Theorien an, selbst heute im Englischkurs.
Niedlich gemacht, wie die Serie ein paar Grundlagen uns Laien erklärt: ein Gespräch auf dem Spielplatz (explain like I‘m ?) z.B. wird dafür benutzt. Soll mir recht sein. Ich habe gerade „True Detective“ Night Country beendet - nicht wirklich TD und furchtbar geschrieben. Ganz schlimm sind die Reaktionen der Autorin auf Kritik. Ich verzeihe momentan sehr vieles oder finde es sogar toll, weil alles besser ist als „TD“ NC. Jonathan Banks erklärt mir die Welt? Immer her damit. 

Ich bin mir übrigens sicher, daß es absolut so wäre in der Realität. Stichwort Microtubuli…  im Hirn oder anderswo… wir wissen so wenig. Aber solcher Horror wie dargestellt wäre es, wenn man erkennen würde, daß die Welt so ganz anders ist als gedacht. 

Die ersten drei Folgen kriegen zehn Punkte, logischerweise. Hoffe sehr, daß es so spannend und interessant weitergeht und das Worldbuilding in sich schlüssig bleibt.