In einem Tagebuch sollte ja vielleicht auch ab und an mal stehen, was so in der Welt passiert. Hier taucht das kaum auf - eigentlich wundert es mich ohnehin oft, WAS ich aufschreibe und was nicht.
Heute kommen die Vermieter, um die Klimaanlage zu bestaunen und eine Mieterhöhung anzuordnen. Falls es so viel sein sollte, daß wir das Ding innerhalb einiger Jahre selbst bezahlen würden, müssen wir leider einen Aufstand proben.
Vorher geht‘s in die Stadt. Die Öffis fahren noch, in Bussen darf man nicht mehr vorne einsteigen. Es wundert mich, daß noch alle Verbindungen existieren. In der City wird es halbwegs leer sein, wie ich höre. Mir tut es für kleine Betriebe und Geschäfte leid.
Bei der für Mai in NRW geplanten Tagung war ich die erste, die abgesprungen ist. Die Organisation ist so schlecht, daß bis jetzt keine richtige Rückmeldung kam. Mit Sicherheit wird das abgesagt werden.
Die Kita hat gestern abend für vier Wochen zugemacht. Zum Glück haben wir ein paar Tage Urlaub, aber etliche Tage wird das arme Kind beim arbeitenden Papa zu Hause bleiben müssen. Der Testschultag fällt aus, was wird aus der Augenschule (alle Kinder kommen am EINEM Tag in die Praxis)?
Ich fühle mich ganz und gar nicht wohl. Wenn Daniel Amen Recht hat (da interessierst du dich einmal für die Folgen von Gehirnerschütterungen auf dein Leben und kriegst diese Amis nie wieder los mit ihren Newsletters und Supplement-Angeboten..), dann ist unser/mein Hirn das einer Vierjährigen und ich weiß, was diese Vierjährige gerade macht: Sie stampft auf und schreit „Was soll der Scheiß, ich will JETZT SOFORT, daß alles wieder NORMAL ist!!!“
Ich wünsche allen viel Kraft und verstehe jeden, der, obwohl mit chronischer Krankheit verhaftet, jetzt am liebsten zum Corona-Patienten sagen würde: hey, huste mich doch grad mal an, dann hab‘ ich‘s hinter mir... Geht nicht, weil blöd, is‘ klar. Hab‘ auch genug Schiß vor dem Kram. An Influenza sterben auch genug Gesunde, man weiß es nie... Aber man wird ja noch seine kleinen, abstrusen Träume haben dürfen.