Epi/Genetisch
„Living with yourself“ ist seit langem das erste, was ich mal wieder auf Netflix geschaut habe. Wir überlegen tatsächlich, mal für eine Weile auszusetzen.
Paul Rudd ist ja herrlich, ein exzellenter Schauspieler, dazu noch einfach süß und sympathisch. Er verkörpert die Rolle des Miles wie es kein anderer könnte. Das muß man einfach sagen.
Aber: so sehr mir auch gefiel, Paul Rudd zuzusehen (und ich habe die Serie quasi verschlungen), so doof finde ich andererseits einige Entscheidungen, die für das Script getroffen worden sind.
Wie man mit den Verbrechern verfährt - daß man sie nämlich gewähren läßt, das geht gar nicht. Daß die FDA als Haufen Dummies dargestellt wird, geht erst recht nicht. Was anderes fällt Euch nicht ein? Die Charakterentwicklung und viele Entscheidungen, die man uns hier präsentiert: kindisch und nicht nachvollziehbar. Das ganze Ding ist mehr Fantasy als Sci-Fi und mehr Traumreise als alles andere.
Ich kann das, was ein Schreiberling hier mal kurz aus alten Versatzstücken (die Grundidee ist ja auch nicht neu) zusammengeschustert hat, nicht mit mehr als fünf Punkten bewerten, da kann Paul Rudd noch so sexy sein.
Übrigens lasen sich viele imdb-Rezensionen hier tatsächlich wie gekaufte Aussagen. Manches „hört“ man einfach. Schade...
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Joanie hatte diese Woche in „The Affair“ ihre eigene Folge.
Ich bin zweigespalten. Die ganze Geschichte um Joanie an sich, daß es sie so gibt, ist für mich ein Geniestreich der TV-Geschichte.
Wir sind hier auch sehr viel, in meinen Augen zu viel weitergekommen in der Story. EJ wird aus dem Hut gezaubert. Ich mag den ja, aber in einem wirklich gut geschriebenen Drehbuch wäre er entweder nonexistent oder er wäre eben auch nur ein alter Besucher. Er erzählt uns, was das Berufliche angeht, nichts, was wir nicht schon vorher gewußt hätten.
Diese Frage: Resilient or Self-destructive? Diese Frage schwebt über der Staffel 5. Das gefällt mir, das ist ein gutes Thema. Und ich hoffe sehr, daß wir alle Figuren am Ende auf einem weniger selbstzerstörerischen Weg sehen werden als bisher in der S5.
Joanie soll man wohl nicht mögen (kann man sie mögen?), also ich tu‘s nicht, aber ich mochte Luisa auch nie und Alison auch nicht. Aber man kann trotzdem für eine Figur eine bestimmte Entwicklung erhoffen.
Insgesamt überwiegt für mich für diese Folge die Anerkennung für das mutige Konzept, das Spiel (mir ging es schon nahe, wie sie erzählte). Und alle Effekte und Gadgets finde ich großartig.
Bin wirklich gespannt darauf, wie man alle losen Enden verknüpfen wird. Gehe nun doch davon aus, daß alles aufgeklärt werden wird und wir mit dem Schicksal aller werden leben können...