Fest der Liebe
Weihnachten. Es könnte alles so schön sein... ist es aber nicht.
Ich denke zu viel nach über all die Situationen und Verhältnisse, die alles andere als harmonisch sind. Manchmal zieht‘s mich echt runter. Die Nachbarn sind tumb und egoistisch, nun haben sie sich noch eine ähnliche Freundin ins Haus geholt. Immer wieder gibt es merkwürdige Begebenheiten. Sie konnte damals noch nicht einmal das „Willkommen im Haus“ annehmen.
Zum Erzeuger habe ich keinen Kontakt und will auch keinen, weiß aber auch nicht, gerade in diesen Zeiten, ob das so clever ist und wo die Reise hingeht.
Die Liste könnte fortgesetzt werden...
Und dann DENKE ich, ICH hätte es hinkriegen müssen. Daß ich diejenige bin, die es doch irgendwie hinbiegen müßte...
Hmmm.
...
...
Eine kleine, feine Instanz sagt: Liebe ja. Harmonie ja. Warum nicht für und mit Dir selbst?
Die Akzeptanz aus Perspektive der Beobachterposition? Sowas hast Du früher schon einmal geübt.
Wäre dieser „Observer“-Status nicht legitim?
Und was anderes in mir fragt: Legitim? Aber ich bin doch involviert, wie könnte ich da nur Beobachter sein?
- Es ist nicht nur legitim, sondern auch fast lebensnotwendig jetzt, vielleicht sogar die cleverste Möglichkeit.
1. Überblickst Du, wie Du bereits erkannt hast, bei jeder Situation nur einen Teil des ganzen. Jeder hat seine Wahrheit, aber die Fakten kennen wir vermutlich alle nicht. Situationen sind komplex, so sind die menschlichen Motivationen und Motive, ihre Erklärungsmuster. Manchmal vergißt Du, daß nicht jeder so tickt wie Du. Und vielleicht ist Deine Wahrheit gar nicht die, die wirklich förderlich wäre.
2. Du denkst. Frontalhirn. Aufgesetzt. Verfälscht. Die Erklärung, die passen muß zum Lebensmärchen. Wenn wir es so ausdrücken - wie sinnvoll ist dann noch das Beharren auf Deinen Einstellungen?
3. Wenn Du halbwegs angenehm weiterleben möchtest, mußt Du akzeptieren, daß es immer Dinge geben wird, die nicht „in Ordnung“ sind. Be ok with not being ok. Es ist so einfach und so kompliziert. Und hier hilft der Beobachterstatus.
4. Ja, Du nennst Dich Agnostikerin. Irgendwie glaubst Du schon, daß etwas in uns, es ist nicht nur der Selbsterhaltungstrieb, zum Besten für das Individuum strebt. Du liebst Naturgärten... was ist mit den Menschen? Jeder hat seinen Platz. Und wer bist Du zu entscheiden, „wo“ dieser Platz ist?
Der Beobachterstatus sieht so aus:
- Erkenne an, daß es Dir mit manchem nicht gutgeht.
- Wisse, das ist Teil des Lebens.
- Deine Emotionen sind normal und in Ordnung.
- Du bist in Ordnung, weil Du hier bist. Es ist so einfach. Jeder, der lebt, gehört hier hin und hat seinen Platz. Wir sind nicht im Märchen, Glücklichsein ist ein Korrektiv, kein Dauerzustand für den Menschen. Wie die Weiße Weihnacht... Menschen lieben Idealzustände und schöne Bilder. Realität sieht anders aus - auch schön, aber vor allem grau-bunt und mit vielen Zwischentönen.
- Deinen Weg erkennst Du am ehesten, indem Du der Intuition folgst. Denken wird überbewertet. Wenn der Bauch sagt, die Nachbarin hat einen an der Erbse (nee, er sagt: bei der gruselt es mir), warum willst Du Dinge erzwingen? Bist Du der Weihnachtsmann?
Einfluß ja, Kontrolle nein.
Sei doch mal ein bißchen lieb zu Dir selbst und nimm hin, was ist, und vertraue Dir selbst oder einer höheren Instanz in Dir oder vertraue einfach darauf, daß der Supercomputer in Deinem Kopf schon noch ganz gut funktioniert.
Deine Gedanken sind „Typ Missionar“, und dann gibt es noch ganz viel anderes... die Geheimagentin, die Superheldin, die Heilerin... aber sie lassen sich nicht in die Karten gucken.
Du hast vergessen, was alles schon passiert ist. Die Ehrfurcht vor den Leistungen Deines Hirns. Die Erkenntnis, daß es doch immer irgendwie richtig lag und Dich beschützt hat... Du vergißt zu leicht. Erinnere Dich, was Du so gut gemeistert hast, indem Du den Eingebungen vertraut hast. Das ist der richtige Weg, so wirst Du „ankommen“.
Dieses warme Gefühl - ja, das ist Harmonie, das ist Liebe.