I am Mother
Wow! Das hätte ich nicht gedacht. „I am Mother“ ist ein toller Film.
Fast ein Kammerspiel, nur wenige Akteure auf kleinem Raum, müssen die Produktionskosten überschaubar gewesen sein.
Die Musik ist schön, die Optik super, schauspielerisch gibt es nichts zu deuteln.
Mother ist ein Android, der eine riesige „Bibliothek“ menschlicher Embryos verwaltet, um nach einer Katastrophe, die die Erdbevölkerung ausgerottet hat, für Nachwuchs zu sorgen. Daughter ist das Mädchen, das wir begleiten bei seiner Erziehung und seinen Prüfungen. Eines Tages muß „Daughter“ sich die Frage stellen, wie sehr sie „Mother“ vertrauen kann...
Leider ist ja der Twist wieder keiner, auch wenn den viele nicht werden kommen sehen. Da ich aber mittlerweile (vielleicht zu) analytisch rangehe an Filme, habe ich es gleich gemerkt. Nicht in allen Einzelheiten natürlich, die erfährt man erst am Schluß bzw. denkt sie sich, aber grundlegend...
Insgesamt ein Film, der große Fragen aufwirft und behandelt. Ein Film, der mich an manches erinnert (ich sage jetzt nicht, welches Werk insbesondere mich nachhaltig traumatisiert hat)... Es ist wie ein Trigger. Das tut nicht weh, es ist gerade eher wie etwas, das man gedanklich wieder vergräbt und sagt, ach, das Thema gibt es ja auch noch!
Neun Punkte gebe ich dem australischen Werk, für die exzellente Ausführung einer sehr guten Idee, für hohe Ideale einerseits und kurzweilige Unterhaltung gleichzeitig (was, zwei Stunden lang? No way).
Besonders schön finde ich die Stimme der „Mother“ im Original (Rose Byrne). Die ist geradezu genial. Die deutsche Version stinkt dagegen doch gewaltig ab. Die Bewegungen des Androids sind auch herrlich, vor allem, wenn er rennt (Luke Walker im Suit).