Hab mir in den vergangenen Tagen die S3 und die erste Folge der S4 von „Westworld“ angesehen. 
Die S3 war anfänglich sehr vielversprechend, ich hoffte doch auf noch mehr META, als sie zu geben vermochten. Irgendwann wurde alles seltsam und die Fragen a la „warum macht sie/er nicht einfach folgendes“ häuften sich.

Ich mochte noch nie die Thematisierung einer weltweiten Panik oder eines globalen Chaos, da übernehmen sich alle. Ähnlich wie bei „Wonderwoman“ frage ich mich: Ach so, alle drehen durch, aber die Infrastruktur funktioniert noch? Polizei tritt an? Strom geht? 

Dasselbe Problem habe ich mit extrem hochentwickelter Technik oder sehr potenten Superhelden. Warum sollte z.B. eine Yen in „Witcher“ mit Schurken kämpfen, wenn sie sie auch einfach für Stunden einfrieren kann? Irgendwie fand ich auch bei der S3 von Westworld ganz vieles, was nicht passte. 

Die Folge 1 der vierten Staffel ist verwirrend, bin gespannt, welchen Handlungsort sie nun wieder etablieren. Ich habe immer Dinge in „Westworld“ finden können, die ich toll und besonders fand. Es gibt schon diese grenzüberschreitende Qualität, Ansagen für uns…

Ich darf nicht so viel denken… All das Scoring, das es heute schon gibt… Dann die geplante Chatkontrolle… was in den USA den ärmsten oder am wenigsten einflußreichen Frauen zugemutet wird… ich las bei Reddit zum Thema Zyklustracker… Ich könnte durchdrehen bei manchen Dingen… 

Manchmal denke ich, ich möchte DIESE Zukunft nicht sehen. Die Staffel 3 von Westworld ist von uns nicht weit entfernt. Dreißig Jahre in der Zukunft spielt das… und welchen Sprung die Technik innerhalb von 30 Jahren hinlegen wird, können wir alle uns gar nicht vorstellen. 
Ich glaube, daß viele Dinge im Wunsch nach Verbesserung und Schutz bestimmter Gruppen begründet sind (siehe Chatkontrolle), sie werden am Ende aber dazu beitragen, die schlimmsten Dystopien aus Film und Fernsehen alt aussehen zu lassen. 

Bin jetzt oft bei Reddit und suche dort nach positiven Einflüssen, sowas wie „Praise the Camera Man“ und ähnlichem. Manches gibt mir glatt den Glauben an die Menschheit zum Teil zurück, z.B. die Antworten zu einer Frage bei r/askmen, die so überraschend waren, daß ich mit Mitte 40 eine Sache ganz neu bewerte. Aber so muß es wohl sein - wirklich bahnbrechende Ideen können einen mit 25 gar nicht erreichen, die prallen ab. Das rede ich mir zumindest ein. Immerhin weiß ich nun noch eine Sache mehr, die ich der Maus beibringen kann.