Immer an der Wand lang...
Das ist schon ein Erlebnis: 50 m Schlange an der Postfiliale, die von acht bis neun aufhat. Die Hälfte der Leute trägt Mundschutz. Ein Typ, der sich an den anderen zu den Schließfächern vorbeidrängt, wird fast gelyncht. Wir vergleichen uns mit den Anstehenden in der DDR, ich denke an Bananen, Melonen und Schokoküsse. (Auch Toipapier gab‘s manchmal nicht.)
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So richtig schön klischeehaft habe ich gestern zweimal an die Wand zu den Nachbarn gehauen. Die sind ja nicht so die verbal kommunizierenden Typen. Sie sind eher wie ein Strauß (obwohl das Kopf-in-den-Sand-stecken ist ja auch nur ein Klischee). Schreckhaft sind die Tierchen aber schon.
No more Mrs. Nice. Regeln gelten für alle. Selbst wenn es nur an den Papierwänden läge, daß ich den „Crocodile Rock“ (? brrr) mitsingen könnte - ein kleines bißchen Rücksicht könnte man schon nehmen, finde ich. Und diese Höhen... Und - wissen sie, daß es sehr gute Kopfhörer gibt? Ich muß es nicht kapieren. Die Frage „Warum“ ist die kontraproduktivste der Welt. Man frage stattdessen: Was kann ich tun?
Gegen die Wand zu hauen, ist auch nicht so der Burner, aber nicht jeder Tag ist gleich. Zwei Wochen später hätte ich vielleicht nur gelacht. Wichtig ist: Ich bin nicht perfekt und das ist auch gut so. Sich Dinge übelzunehmen, ist auch Zeitverschwendung. Ich habe das früher zur Genüge durchexerziert und später festgestellt, warum mein Verhalten erklärbar, verständlich, akzeptabel und zielführend gewesen ist. Aber ich habe Ewigkeiten vergeudet mit den Warum-Fragen.
Was kann ich beim nächsten Mal besser machen? Wie geht es auch?
(Die Nachbarn indes, ob ihrer Spezies, kann ich getrost vergessen. Die und ich müßten erstmal auf demselben Planeten landen. Das sehe ich leider nicht...)
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Wir haben die halbe Wohnung schon wieder unter die Lupe genommen. Wir hatten ja kaum noch Zeug in den Schränken, entsprechend schnell geht es jetzt. Das Zimmer der Maus haben wir heute abgehakt. Die Küche fehlt noch, dann sind wir durch.
Das ist der erste Urlaub, in den ich nicht mit Streß gestartet bin. Außer der Hausarbeit und dem Aufräumen ist ja nichts zu tun.
Der Brief mit meiner Vertragsanpassung kam. Zum Glück wieder was abgehakt. Die Steuerrückzahlung ist nach über fünf Wochen noch immer nicht da (und ich hatte doch so schön alles gemacht mit Freigabecodes und Abrufcodes, wofür man wohl studiert haben muß - danke, unbekannte Forenteilnehmerin). Mein Kontowechsel macht mir auch Sorgen...