Ins Schwimmen kommen…
Meine zwei sind im Schwimmbad. Oh je, ich bin die, die am meisten aufgeregt ist. Brrr…
Bei mir war das damals so: Kind wird „gemustert“ in der Schule, hat breite Schultern, soll mal in den Schwimmverein kommen… nach dem ersten Wettkampf bin ich ausgestiegen. Bis heute hasse ich Schwimmhallen, liebe das Meer und Seen. Bis heute weiß ich, wie mein Schwimmtrainer hieß, denn er hatte uns eine schöne Eselsbrücke genannt, die mir immer einfällt, wenn ich ans Schwimmenlernen denke.
Eine Stunde und sie sind noch nicht zurück… macht das Hoffnung?
Ich bin gaga bei solchen Sachen. Mein Kind lernt manches nur langsam. Das Fahrradfahren zu lernen, was für ein Akt! Andererseits spricht sie quasi schon Englisch und gerade schaut sie gerne Videos auf Portugiesisch und Koreanisch. Sie bringt einem ukrainischen Mädchen Deutsch bei (jeden Tag fünf Wörter) und hilft den Freundinnen bei den Hausaufgaben.
Sie ist super im Sport, aber wehe, es ist ein Wettkampf angesagt oder Fremde schauen zu, wenn sie etwas nicht beim ersten Mal perfekt kann. Wie bei mir damals…
Deshalb gibt es heute auch nur die Prämisse: mal gucken, wie das Schwimmbad ist. Fertig.
Kontraproduktiv sind Ansagen der Lehrerinnen, man solle für die Schule viele Punkte holen usw. Ich habe meine liebe Mühe, das wieder auszubügeln. „Versuch alles, es ist wie Sportunterricht, obwohl es Bundesjugendspiele heißt.“ Wenn es nicht klappt (Ausdauerlauf mal ad hoc perfekt hinlegen), dann ist das ok für mich. Ehrgeizige, perfektionistische Menschen darf man nicht noch weiter antreiben, der innere Kritiker reicht doch.
Ich selbst muß mühsam daran arbeiten, meine antrainierte Zielorientierung etwas abzumildern. Es ist eines meiner Hauptziele geworden.
Am erfolgreichsten (im Sinne von: Zufriedenheit erreichen) sind doch die, die selbst im Struggle noch Glücksgefühle empfinden können. Dopamin ist nicht das Hormon der Befriedigung, es steht vor allem für zielgerichtetes Handeln.
Wenn wir unseren Kindern etwas Gutes tun wollen, loben wir sie für den Versuch und das Scheitern, dann das Schlüsseziehen mehr als für den Erfolg.
Die Maus und ich sind so schlechte Federballspielerinnen… es kommt kaum ein Spiel zustande. Aber Spaß hat sie. Ziel erreicht.