Pfff...
Mir geht‘s echt seltsam.
1. Um zwei war die Nacht vorbei. Tinnitus. Und ein bißchen Angst, vordergründig. Bei genauerer Betrachtung sehr viel Angst und Panik.
2. Ich habe heute drei Stunden beim HNO-Arzt verbracht und war hinterher nicht klüger als vorher. Grundlegend kann man sagen: Sie kennen kein Heilmittel für den Tinnitus. Daß mir was von Infektionsnachwirkungen erzählt wird, daraus aber keine Konsequenzen abzuleiten sind, will mir nicht recht in den Kopf.
3. Mutter meldete sich. Am ehesten ist das in ihrer Lunge ein Hämangiom, es wird nicht behandelt. Auch an der Leber hat sie, das sah man im CT auch, wohl ein Blutschwämmchen. Dieses soll nochmals mittels MRT abgeklärt werden.
Eigentlich wäre diese Nachricht doch ein Grund, um sich zu freuen. Aber ich bin so kaputt und fertig, ich falle nur noch in mich zusammen und versuche, den Tag zu überleben.
Morgen wird die Klimaanlage eingebaut. Davor hatte ich auch Schiß, aber ich werde flüchten, der Drache macht Homeoffice... mal sehen.
Morgen werde ich sehen, wo ich stehe in der Abteilung. Chef und Chefchefin „glänzen“ mit Nichtkommunikation und ich sitze zwischen den Stühlen. Guess, who had the best chances of finding a new job after he was laid off? Ja. Es interessiert keinen mehr, was der Mensch hinter der Nummer denkt und fühlt. Ich darf das gerade wieder sehr deutlich feststellen. Ich habe mir trotzdem geschworen, daß ich es ihnen nicht so leicht machen werde, mich rausekeln zu lassen. Ich habe es bei Mrs. Simplify gesehen. Ich verschenke nicht die mögliche Abfindung. Aber ich weiß heute schon, wo ich mich sofort bewerben würde, wenn das Schwert tatsächlich mal herunterrauscht. Hier in der Stadt gibt es nämlich eine super coole Firma, da könnte ich hinlaufen.
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Ich hatte im Radio von „Coffee Talk“ gehört, einem hübschen Spiel. Habe mal ein bißchen reingespielt und festgestellt, daß es kein Vergleich ist zum Anschauen von entsprechenden Videos, wo man einfach anderen beim Spielen zuschaut (und denkt, das Ding ist langweilig). Es macht tatsächlich Spaß. Es erinnert mich an die Netflix-Serie „Midnight Diner“, deren Prämisse alleine schon ein warmes Gefühl im Herzen verursacht. Ich denke, es geht nicht nur mir so, deshalb ist auch „Coffee Talk“ so beliebt.
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„This is how you lose the time war“ ist ein klasse Buch, aber das Ende hat mich fast enttäuscht. Ich kann fast nichts mehr lesen, ohne Twists vorherzusehen oder zumindest zu ahnen, was kommt.
Die gesamte Geschichte ist literarisch einfach top. Höchstes Niveau. Poetisch, tiefgründig, radikal, horrormäßig, aber auch herzerwärmend. Das Ende ist dann immer noch super gut geschrieben, aber der Kampf ist eben vorbei.
Es hat aber eine schöne Aussage, das Ende, das auf jeden Fall.
Jetzt werde ich wohl „Dark Matter“ von Crouch lesen. Es soll ja einen genialen Twist haben. Ich merke schon, El-Mohtar und Gladstone, aber auch Tom und China haben mich verwöhnt. Sehr ausgefeilt ist das (sprachlich) alles nicht bei Crouch, aber es läßt sich auch nicht schwer lesen. Er ist kein Andy Weir, dessen Geschreibsel ich mir definitiv nicht mehr antun möchte.
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Ich mache meine abendlichen EFT-Übungen, Atemübungen, habe auch mal Brain Tapping probiert (brrr, nix für mich). Wenn das Adrenalin einmal hochgeschnellt ist, wird es schwierig mit dem wieder einschlafen. Die Adrenalinschübe sind geringer, seitdem ich Kaffee aufgegeben habe, aber sie reichen aus, um mich wachzuhalten.
Ich sehe momentan keinen Weg aus meinem Dilemma...