Kehrtwende
Habe heute meinen Labor-Kontrolltermin abgesagt, werde auch nicht mehr zum „Verbündeten“ gehen. Er hat auf eine Mail nicht geantwortet und ich habe echt das benötigte Geld nicht!
Nun die Reise in diese andere City, Hotel, Laborwerte… ich lasse es sein.
Ich würde, egal was rauskommt, nichts anders machen als ich es jetzt schon mache.
Ich habe eine Sch…Angst vor dem Insulinwert.
Ich kann nichts anderes machen als Fasten, Keto und Bewegung.
Seitdem ich regelmäßig bestimmte Dinge für die Beweglichkeit trainiere und sicherlich, weil ich seit 19.09. nur noch Barfußschuhe getragen habe oder barfuß gelaufen bin, hat sich einiges in dem Bereich verbessert. In anderen Bereichen bin ich nicht so viel weitergekommen wie ich gehofft hatte.
In der Perimenopause möchte der weibliche Körper gerne Fett einlagern, aber es ist mir gelungen, wenigstens kein Fett zuzulegen. Ich arbeite hart daran, die Körperzusammensetzung zu verbessern (Fett abzunehmen), aber es ist schwierig, wegen der Hormone und weil ich im Moment Idealgewicht habe.
Es ist aber klar, daß jedes Gramm Fett weniger helfen würde, das Insulin wieder in normale Bereiche zu bringen.
Ich könnte mich kaputttärgern darüber, daß ich nicht weiß, wie die genetische Ausgangslage ist. Aber selbst wenn ich es wüßte, gäbe es keine Alternative zu dem, was ich bereits jeden Tag umsetze. Metformin vielleicht. Weil ich aber ja noch halbwegs normale Glukosewerte im Blut habe und nicht wieder anfangen werde, mehr Zucker zu essen, wäre die Gefahr von Unterzuckerungen sehr hoch und die brauche ich echt nicht - so viel wie ich jetzt wieder im Auto sitze(n muß). Man muß sagen, es ist fast dumm von mir, in gewisser Weise, so vorzusorgen, weil mich mit einem hohen Insulinwert, aber normalen Zuckerwerten (nur unter Keto!!!) kein Arzt für voll nimmt. Ich agiere außerhalb der Guidelines. ;-)
Es ist wie so oft, ich arbeite an mir und denke mit, während ich das Gefühl habe, daß jeder um mich herum einfach in sich reinstopft, was er gerne möchte - ohne Gedanken an später, aber eben auch (noch) ohne gewisse gesundheitliche Auswirkungen. Und ob die kommen und alles sich auszahlt für mich? Was ist das für eine Denke? Ich möchte einfach nur gesund bleiben. Das war‘s schon.
Egal… ich kenne nur diesen Weg. Der Drache meinte letztens: Was, wenn Dich die Gedanken auch krankmachen?
Das Ding ist, diese eine Eigenschaft an mir kann und will ich nicht ausschalten. Ich würde immer analysieren, um die Ecke denken. Das macht mich aus. Und nun, da ich genau weiß, daß mein Insulin zu hoch ist, kann ich das nicht mehr vergessen. Ich bilde mir ja nichts ein… und „blöderweise“ habe ich die Werte kontrollieren lassen und kann mir auch keine Meßfehler einbilden.
Ich kann allerdings die Frequenz der Kontrollen steuern für etwas weniger Streß, das auf jeden Fall. Und deshalb fällt das diese nächste auch aus.
*
Das ist ja nicht mein einziges Problem und ich muß mich jeden Tag wieder besinnen auf alles Gute, das ich in meinem Leben habe.
Ich werde mit einer tollen Sache mein Leben lang zu tun haben. Danke, vielen Dank, lieber Untermieter.
Ich gebe aber nicht auf. Und es ist kein Sich-Beschweren. Es ist wie es ist.
*
War fast klar, oder?: The Artist‘s Way macht mehr Streß als Freude. Ich werde das Buch lesen und mir manches rausziehen, aber bei den Aufgaben bin ich raus. Mir läuft die Zeit davon, eine Woche ist gar nichts.
Ich bin relativ tolerant, was die Bezüge auf Gott angeht, aber bestimmte Vorannahmen, die die Autorin hat, stören mich schon.
Sie hält auch die Morning Pages für absolut notwendig und zwingend, ich habe aber gemerkt, daß ich nicht unzensiert herunterschreiben kann. Es ergibt keinen Sinn, weil ich denken muß vor dem Schreiben… das ganze Unterfangen hat aber noch einen anderen Punkt bei mir berührt, der mir extrem widerstrebt: Ich mag nicht drei Seiten vollschreiben und dann verwerfen, jeden Tag! Das ist Verschwendung, die mir fast körperlich wehtut. Es ist auch Verschwendung meiner Zeit.
Ich merke, daß ich schon Anregungen durch die Aufgaben bekommen habe. Aber wenn nun nicht die Kreativität durchbricht und wenn ich immer wieder Gründe finde, Dinge nicht zu tun, dann bin ich vielleicht eben nicht diese blockierte kreative Person, an die sich das Buch richtet, sondern nur eine, die gerne kreativ wäre, aber für die der Alltag schon ziemlich anstrengend ist (Stichwort HSP, Stichwort Crohn).
Daß im Buch steht, daß man Gründe zum Aufhören finden wird und deshalb weitermachen sollte, macht mir extra Druck. Es gibt Dinge, die ich Autor.innen nicht verzeihe und dazu gehört auch, wenn sie sich als den Nabel der Welt und als Allwissende betrachten.
Ich habe immer noch diesen einen Kurs auf dem Kieker und werde ihn auch belegen, wenn es neue Termine gibt. Einen Malkurs suche ich auch, aber vor allem, um mich austauschen zu können. Kunstvereine sind hier Mangelware…
Ich würde gerne großformatig und (das war eigentlich nie mein Ding) UNORDENTLICH oder dreckig-verrückt malen. Die Frage ist, was mich noch abhält?
Vielleicht würde der Prozeß (TAW) funktionieren, wenn ich irgendwo in den Bergen im Urlaub wäre. Mitten im Alltag wird es nichts.
Ich bin heute 15 km gefahren, um einen halbwegs vernünftigen Laden zu besuchen. Das hätte ich auch nie gedacht, daß wir mal Probleme haben würden, unsere Lebensmittel zusammenzubringen. Aber das ist auch nur eine von vielen kleinen Nettigkeiten, die mir momentan meine Post-it-Hallen im Kopf zupflastern.