Oh wei, ich muss jetzt sehr viel Block Blast spielen. Das war schlimm gestern. (Alle Spiele, die Raumorientierung trainieren, sollen ja angeblich bei PTBS, vorbeugend und therapeutisch, helfen.)
Ich sehe aus wie eine Karikatur meiner selbst, so stark sind die Gesichtsschwellungen. Ernähre mich von Antibiotika, Ibuprofen und Babynahrung. Der Mund ist voller Fäden und Verbände, die schmecken, wie Benzin riecht.
Natürlich bin ich eine von denen, die sich im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, die Dämmerschlaf erlebt haben, an alles erinnern können, was bei der OP passiert ist.
Lag letzte Nacht mit Herzklopfen wach, wieder mal kurz vorm Durchdrehen. Es ist alles zu viel auf einmal.
Ich versuche ja immer, an allem etwas Positives zu finden. Gerade fällt es mir etwas schwer.
Ich hatte letztens bei einem Schmuck-Secondhandladen im Netz eine Keramikbrosche gefunden, die wie ein Stück Kintsugi aussieht.
Es gibt nur selten Dinge, an die ich echt mein Herz hänge, aber diese Brosche gehört definitiv dazu. Sie war ganz günstig und ist auch wirklich nichts wert, aber sie verkörpert eine wunderbare Philosophie.
Trotz all der Schäden, die uns das Leben zufügt, sind wir, bleiben wir doch ein einzigartiges Kunstwerk. Vielleicht machen uns die Risse und Narben erst zu dem, was wir sein sollen. Vielleicht wären wir ohne alles, was wir ertragen mussten, nicht so selbst/bewusst, nicht so stark, nicht so dankbar, oberflächlicher.
Vielleicht sind wir dadurch, dass wir unsere Fehler und Verletzungen in unser Selbst integrieren, für manch anderen Menschen besonders interessant geworden.
Trauma creates change you don’t choose. Healing is about creating change you do choose. (Michelle Rosenthal)