Kultur_pflanzen
Diese Mobbingsache haut mir ganz schön eins rein. Jeder Tag ist wieder ein einziges Hoffen und Bangen. Die Lehrerin rief letztens an und wollte gerne, dass wir die Maus auf Autismus testen lassen. Abgesehen davon, dass das bereits passiert ist und nichts bei rauskam, glaubte man mir nicht, dass ich nicht ohne Diagnose zu einem bestimmten Institut gehen kann. Tja, und finde mal Termine bei Ärzt*innen oder anderen Stellen, die Diagnosen abgeben dürfen.
Ich habe das Thema, weil‘s mir auch wieder wehtat, wie die Umstände HSP, Hochbegabung und Autismus zusammengeworfen werden und wenig Wissen vorhanden ist bei der Lehrerin, irgendwann ad Acta gelegt. Ja, Mädchen könnten unter Umständen maskieren, aber ich finde ad hoc viele, viele Gründe und Anzeichen, warum mein Kind eben nicht autistisch, sondern „nur“ überfordert, gleichzeitig gelangweilt und vor allem enttäuscht ist. Während andere ungestraft die fiesesten Schimpfwörter um sich werfen dürfen, soll mein Kind mal wieder pathologisiert werden.
Mein Plan: außerhalb der Schule mehr Kontakte finden, das Kind aus dem Haus bekommen.
Wir haben einen Sportverein gefunden, da können wir demnächst eine Probestunde machen (das ist was für uns alle drei).
Seit vorgestern haben wir auch wieder ein Feld. Wir sind natürlich spät dran und eigentlich ist das jetzt ein Stück Wiese mit ein paar verlorenen Kulturpflanzen drin, ABER da hängt ein Dritter Ort dran. Wiese, Feld, Hofladen. Haben dort heute auch schon andere Leute getroffen und die haben sofort Hilfe in Form von Saatgut angeboten - es war fast unangenehm.
Ab und an merke ich noch, dass ich Corona gehabt habe. Aber stellenweise geht’s mir besser als vorher. Hatte viel Energie gestern, war noch vor der Hitze im Feld. Eine schöne Aufgabe ist das - gegen Maximalisierungsstreben und Zielorientierung, für Progress before Perfection. SEHR schwer für mich, aber machbar. Erwarte nichts und freue Dich später.
Irgendjemand hatte Salatköpfe geklaut… jetzt weiß ich auch, wer.
Ich versuche es so zu sehen: Ich habe die Erlaubnis, mich auf dem Hofgelände auch außerhalb der Öffnungszeiten aufzuhalten.
Die stillen Momente auf den Feldern, dieses Innehalten, Verweilen, in die Sonne gucken, an die kann mich mich gut erinnern. Damals auf dem ersten Feld schon war das wie eine Offenbarung. Jeder Knochen tut gerade weh, aber das wird besser werden. Gartenarbeit ist eine der besten Arten von Bewegung.