Legitim
Wir haben die 9. Staffel von „Alone“ geschaut. Ich mag die Serie sehr, weil die Teilnehmer.innen wirklich allein sind und oft sehr weise Dinge sagen. Karie Lee mochte ich am meisten, ihre Art ist einfach goldig.
Mir ging das Verhalten eines Typen gegen den Strich, aber es war kein Regelverstoß, also kann man eigentlich nichts sagen. Toll fand ich es nicht und schon gar nicht die Konsequenzen. Vielleicht werden sie die Regeln ändern, mal sehen.
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Meine Blutwerte sind schon da. Niere, Leber, CRP, alles super. AMH wie erwartet, schätze mal, fünf Jahre lang darf ich noch am Tanz der Frauen teilnehmen. Aber! mein Blutzucker war zwar im Serum 94, aber das Insulin noch höher als beim letzten Mal, sodass der Index noch schlechter als vorher ist. Oh Mann, warum nur?
Ich habe einen speziellen Arzt gefunden, der mich nun unterstützen möchte. Er hat mich direkt angerufen und ausgefragt. Es gibt viel zu wenige Leute in D, die Studien lesen und mit der Zeit gehen. Er hat sich selbst vom Metabolischen Syndrom geheilt, bei ihm bin ich also richtig. Ich muß das natürlich alles selbst zahlen, hoffe aber, er kann mir einfach seinen Segen und ein paar Tips geben und dann mache ich alleine weiter.
Er hat zumindest schon einmal gesagt, daß mein Fall interessant ist und ich es eigentlich richtig mache. Wo es hakt, muß man nun genau anschauen. Ich habe ihm ganz viele Infos gegeben und habe mich am Ende wie eine alte, kranke Frau gefühlt.
Der NDR hat einen guten Artikel über Insulin und die diversen Risikogruppen rausgebracht, wo ich leider in der Gruppe derer bin, die sich nicht zurücklehnen können. Es erstaunt mich immer wieder, daß das Wissen eigentlich da ist, z.B. sowas wie eine Eingruppierung in sechs Gruppen, aber welcher Otto Normalmensch weiß das und erfährt das denn? Und wenn ich (morgen gibt’s wieder Kuchen, brrr) irgendwas dazu sage gegenüber Leuten, die nicht so viel lesen, werde ich immer angeschaut, als würde ich gerade von einer Begegnung der fünften Art berichten.
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Ich hab’s nicht so mit Clouds. Ich kriege es nicht in meinen Kopf rein, daß ich 10-13 Jahre, nachdem ich (plug‘n‘play) einfach mein Telefon vom Mac als Laufwerk erkennen lassen konnte, jetzt jedes Mal erst nachlesen muß, wie ich jetzt meine Bilder auf den Rechner kriege. Boah! Jedenfalls habe ich es dann geschafft (vorletztes Mal war’s via iTunes, dann via Finder, nun gibt es Digital irgendwas) und wir haben mit der Maus alte Videos angeguckt.
Es waren viele Dinge, wo ich allein mit ihr zu Hause war, noch vor der KiTa-Zeit… Ganz seltsam war mir zumute. Neun Jahre sind offensichtlich fürs Hirn eine lange Zeit. Man vergißt so vieles.
Meine Große_Liebe ist noch immer eine ganz süße Maus, aber diese Kleine von damals, die vermisse ich auch irgendwie. Habe immer das beste aus allem gemacht, deshalb lasse ich manche Gedanken, die mir in den Kopf kommen wollen, nicht zu lange gewähren.
Das einzige, was mir ein bißchen zu schaffen macht, ist unser 10. Hochzeitstag, der nur mir so extrem wichtig zu sein scheint. Vielleicht tut der Drache aber auch einfach nur so?! Wir können nicht einfach mal alleine wegfahren. Ein Teil von mir will ja auch gar nicht, weil die Trennung von der Madmäusel schon heftig war beim letzten Mal… Trotzdem würde ich am liebsten nochmal „heiraten“/überhaupt feiern, mit dem Drachen wegfahren, ein schönes Kleid anziehen. Alle diese Ideen und Stimmen in meinem Kopf sind aus gutem Grund da.
Der Drache meint, wir könnten ja auch später sowas machen, wer sagt, daß es bei der Rosenhochzeit sein muß? Bin total hin- und hergerissen. Mir geht’s vermutlich einfach zu gut. Wenn ich traurig werde, schaue ich einfach alles an, was ich habe und dann geht es wieder. Manchmal bedauert man Dinge, die man eigentlich gar nicht ändern würde, wenn man könnte. Ich muß auch nicht unbedingt in diese klischeehaften Träumereien mit einsteigen, die andere Frauen mir präsentieren - wenn doch der Alltag so harmonisch und schön ist.