Littered Alleyway Effect
Meine zwei waren schwimmen heute Morgen, ich habe die Steuer gemacht - alles vorausgefüllt und übernommen, muss es nur noch vergleichen, falls irgendwann mal der Zettel des Drachen kommt… Jedes Jahr dasselbe. Da schickt wirklich noch jemand manuell jeden einzelnen Zettel raus! Letztes Jahr ist der dann im Regen vorm Haus des Bärtigen gelandet. Der Bärtige ist unser krasser Nachbar, der sein Haus verrotten lässt, aber eigentlich ein ganz schicker, fitter und sehr cleverer Zeitgenosse ist. Hinter seinem Haus stapeln sich die Hundehaufen und ganze Wälder sind in Entstehung.
Also, der Bärtige kam dann echt mit dem nassen Brief, viele Wochen zu spät (wir hatten inzwischen den Brief neu angefordert und die Steuer war eingereicht)… Man konnte durch den Umschlag alle Zahlen lesen. Ach ja…
Ich habe also heute die Steuer gemacht, war schnell fertig, weil dieses Mal nicht viel zum Absetzen da ist. All die vielen Gesundheitskosten übersteigen die Grenze der zumutbaren Belastung leider noch immer nicht. Es sollten trotzdem so 2000 Euro rauskommen.
Nach dem Mittagessen haben meine Lieben Hausaufgaben zusammen gemacht. Mein Kind hat tatsächlich nächste Woche einen ganzen Tag Schule, nice. Aufgaben gibt es für die „freien“ Tage aber genug. Es existieren da Schlagwörter, sowas wie Plakat, Projekt - da bin ich kurz vorm Austicken. Schon wieder? Zig Wochen hat sie am letzten Ding gearbeitet. Es war dann auch eine 2+, für mich jederzeit 1***, weil so viel Zeit und Mühe drin steckte. Sie gibt das Ding ab und einen Tag später wird das nächste Projekt angekündigt? Gibt es irgendwann auch noch Unterricht? Oder sind wir zurück beim Homeschooling? Die Wochen bestehen aus Lernzeit, Betreuung oder „freien“ Tagen.
Habe meine Mühe, das Lernen zu lehren. Wie teilt man sich die Zeit ein und hält sich dann auch an den Plan? Wo kriegt man Infos her? Wie erleichtert man sich zeitaufwendige Tätigkeiten?
Manchmal ist das eher Coaching oder Therapie als Muttersein.
Dann bin ich durch den Wald „gerannt“, also schnell gelaufen. Das Wetter war toll. Hatte mal hinterm Haus in die kleine Gasse geschaut, wo die Natur gerade übernimmt, aber auch die Zivilisation eingestreut wird, in Form von: ganzen Mülltüten, Feuerzeugen, Zigarettenstummeln, Plastikfolien, Glasflaschen usw. usf. Als ich wieder aus dem Wald zurück war, bin ich mit dem Müllbeutel und Handschuhen bewaffnet losgezogen. 30 Liter Müll waren das und die Hand tat weh vom Halten des Beutels. ABER es sagt nun nicht mehr alles „Kannst ruhig alles hinschmeißen, ist so üblich“, sondern nur „suburbaner Dschungel mit hohem Anteil von tierischem Dünger“. 💩
Das war eine teure Aktion, kann ich sogar ausrechnen, bei den hohen Müllgebühren hier. Aber mir geht’s besser jetzt. Vor und hinter unserem Haus ist es sauber, die angrenzenden Grundstücke muss ich ausblenden. Das sind alles solche Schweine, wirklich!
Ich finde es einfach, unser Grundstück in Schuss zu halten, weil gerade z.B. die Pflege des Vorgartens so viel Spaß macht. Die Wildpflanzen haben sich so schön selbst verteilt, der Rest wird dann später zugepflanzt (wenn die Biogärtnerei liefern kann), da sonst alles immer noch „bin ein Katzenklo“ ruft. Na ja, nicht mehr lange.
In einer Blumenlieferung waren Weidenzweige, die werde ich rauspflanzen, wenn es noch etwas wärmer geworden ist. In meinem Garten ist noch Winter. Dachte erst, die Mäuse hätten alle Zwiebeln gefressen. Nein, sie kommen noch, aber es dauert. Letztes Jahr um die Zeit hatten wir ein Meer blühender Krokusse. Ein paar Schneeglöckchen habe ich heute aber entdeckt. Also, doch geradeso Vorfrühling in meinem Garten.
Mir juckt es in den Fingern.
Xmal am Tag kommt irgendwas hoch. Mache weiter mit dem Hinhören und Nicht-Verdrängen. Bin etwas ruhiger. Gerade wieder PMS-Zeit, aber es geht einigermaßen.