Luxusleben und Endzeit...
„The Last“ ist mir ins Auge gesprungen, ein Endzeitgeschichtchen mit Krimianteil, ein bißchen Witz. Es ist gut geschrieben, kann mich kaum lösen.
Endzeit im Kurort... Eine merkwürdige Kombination, aber doch gerade passend und lehrreich.
Eine Kurklinik ist eher Hotel als Krankenhaus. Wenn ich mir die Geschehnisse des Buches vorstelle (20 Leute in einem Schweizer Hotel, Atomkrieg, ein Mord) sehe ich vor mir die alte, verfallene Klinik im Kurort, wo ich in Psycho-Reha war. Ein gruseliger Platz, gleichzeitig megainteressant, ein Lost Place. Dort spielt in meiner Phantasie diese Geschichte, das paßt.
Im Falle der Fälle, wenn sich die Leute sehnen nach Zahnpasta, Pizza oder sich fragen, warum es überhaupt jemals Dinge wie Dekorationsartikel gab... Das ist treffend beschrieben. Es ist gut, sich sowas mal durch den Kopf gehen zu lassen. Es ist gut wertzuschätzen, was man hat. Wer ist (laut Brené Brown) vorbehaltlos zum Empfinden von Freude fähig? Nur die Menschen, die Dankbarkeit in ihrem Leben einen wichtigen Platz geben.
Hier laufen Leute herum, die mehr Geld für das Outfit an ihrem Leib ausgegeben haben als ich als Jahresbudget habe. Und nicht alle sehen so aus als seien sie glücklich.
Jeden Dreck, jeden Mist erleben zu dürfen ist besser als das Nicht-Da-Sein, Nicht-Reagieren-Können. Beim Gedanken daran kriege ich Panik. Ich will lernen, ALLES zu lieben. Weil das Leben so ist. Fehler, Verlust, Schmerz, Streß, Tod... und es geht doch weiter.
Das Buch ist deshalb so gut, weil das Szenario, vor allem die psychologischen Effekte, für meine Begriffe extrem realistisch beschrieben ist.
Bin so fertig. Habe auf dem Weg hierher gezittert...
Ob zwei, drei Tage Auszeit etwas bringen? Hatte mich schon wieder beim Planen erwischt. Dann habe ich mir gesagt: nein, so nicht. Dieses Jahr keine Wanderung durch den verregneten Wald. Gar keine Pläne. Nur ad hoc entscheiden. Einfach mal herumliegen. (Aber ich mußte den Drachen mehrfach fragen, ob das so o.k. ist. Das schlechte Gewissen kommt ziemlich schnell. Er lacht dann immer und gibt mir den Befehl zum Entspannen.)
Die Hormone sind durcheinander, bin blaß, habe Schlafprobleme, der Eisenmangel kann nicht besser werden... Es zieht mich richtig runter.
Momme muß zur Darmspiegelung und da sich ja bei uns eine sehr ‚beliebte‘ 😔 Krebsart häuft - ich darf das nicht denken.
Der Drache hatte CT von den Nebenhöhlen, noch keine Besprechung dazu - irgendwas, im Ultraschall nicht Definierbares, verstopft die eine Nebenhöhle. Und auch da sage ich mir: das Thema möchte ich zur Zeit nicht bearbeiten. Es wird sich alles finden.
Henne und Ei: Überforderung und Hormonsachen; unpassende Ernährung und Bauchprobleme; alte Geschichten und neue alte Ängste...
Und doch: Ich lebe und das im Vergleich mit vielen anderen recht gut. Es wird auch wieder Zeiten der Kraft geben. Ich werde lernen zu akzeptieren, daß eine Phase der Phasen beginnt. Jeden guten Tag muß man sich bewußtmachen.
Schau hier: der Sonnenstrahl auf Deinem Gesicht, es tut nirgendwo weh (gerade), Du bist ruhig und locker (wieder), atmest tief ein und vor allem auch aus. Sagst DANKE zu wemauchimmer.