Maniac
Ja! Netflix, danke!
"Maniac" hat sich gestern nun endlich "auf meiner Liste materialisiert".
Diese Serie ist der Hammer.
Wäre ich nicht zu müde gewesen wäre und heute morgen schon wieder verabredet (meine wiederentdeckte Freundin kommt ganz früh vorbei), dann hätte ich das wohl in einem Zug gucken müssen.
"Maniac" zeigt endlich wieder, was ich von Netflix erwarte: Neue, intelligente, hochwertig produzierte Geschichten, die auch gut ins Kino paßten.
Annie und Owen haben unterschiedliche Gründe für ihre Teilnahme an einer Studie für ein neues Medikament. Sie kennen einander nicht, aber irgendwas verbindet sie...
Die folgenden Dinge machen "Maniac" so speziell:
- die Schauspieler: Jonah Hill, Emma Stone sind einfach wunderbar zusammen. Justin Theroux mal wieder! Dieser Typ mit seinen Verkleidungen. In "Mute" war er auch schon so sehr "entstellt". Ich bewundere das. Und Sonoya Mizuno? Die ist so wandelbar. In "Ex Machina" sehr beeindruckend elegant (ist das das richtige Wort?) und hier einfach herrlich witzig, skurril. Hätte nie gedacht, daß ich so oft lachen müßte beim "Maniac"-Schauen. (Der Drache hat sich ausgeklinkt. Er verpaßt so einiges.)
- Worldbuilding: Wahnsinn! Selten habe ich sowas gesehen. Keine fancy blinkenden Lichter (es ist bekannt, ich hasse die)... Hier hat man sich Arbeit gemacht. Hier hat jemand ein alternatives Universum gebaut. Danke! Das ist großartig und hat mich so begeistert, daß ich nachts darüber nachdenken mußte. Es ist, als hätte jemand ein paar gute Black-Mirror-fähige Ideen genommen und sie über einem der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ausgekippt. Man entdeckt so viel, wo soll man zuerst hinsehen? Haha, wenn mich nicht alles täuscht, sitzen die Versuchsleutchen am selben Tisch, an dem auch Familie Robinson durchs All fliegt. Hab ich recht? Mir egal, ob Kulissen recycelt werden - diese Welt gefällt mir richtig gut. Ich würde sie sofort besuchen - mal kurz zumindest. Für ABs hätte ich sooo viele Ideen. ;-) ;-)
- die Geschichten: Ich habe ja gerade erst geschimpft, wie besch... langweilig Hollywood sein kann, wenn es um Subplots geht. Tja, gut, daß Subplots in "Maniac" einfach interessant sind. Erfrischend wirkt das.
- die Dialoge: Sie wirken echt. Klar, eine Emma Stone (unbedingt sehenswert ist ja, wie die Lipsync macht, der Drache zeigte mir da Clips, seitdem weiß ich, die Frau ist megacool) bringt dir alles authentisch rüber. Vor der kriegt auch der Zuschauer noch Angst. Und wie sie selbst die Artikulation anpaßt! Ganz großes Kino.
- man involviert sich: Ich mag Owen und Annie sofort, möchte, daß es ihnen gut geht. Aber auch der herrlichen Dr. Fujita soll es gutgehen. Nicht jede Serie erreicht, daß man was fühlt, für die Protagonisten fühlt (diese Serie würde ich aber auch dann nicht schauen).
Fazit: Gaaaanz groß. Einzigartig. Wunderschöne Bilder. Perfekt gespielt. Berührend und aufwühlend. Unbedingt anschauen!