Piano.Novel
Besuch ist da. Mich hat es ausgeknockt. Psychisch ist alles gut. Leisere Töne als sonst spucke ich aus. Bin mit mir selbst im reinen.
Schade, daß es körperlich irgendwie hakt.
Liege im Bett und höre Piano Novel, mag seine Musik sehr. Sie entspannt mich so, daß ich letztens auf dem Weg zur Firma richtig Mist geredet habe, boah, das war peinlich… Sowas passiert gerade mir normalerweise nicht, von wegen eine Exkollegin mit ein paar Kilos mehr als früher fragen, ob das zweite Kind unterwegs sei… Das heißt: nie wieder Klaviermusik auf dem Weg zur Arbeit! Ich mag solche Kommentare selbst nicht. Hielt mich für scharfsinnig. Nee, es war nur blöd und taktlos. Ehrlich, nach Hören von irgendwas mit ordentlich Wumms wäre mir das nicht passiert! Ich war quasi nur halb da…
Aber jetzt ist es gut zu wissen, was entspannt… Mußte Imodium nehmen gestern, sonst hätte ich es nicht nach Hause geschafft… Nun muß ich es büßen mit Sehstörungen und Matschbirne. Früher gab es nach Imodiumeinnahme immer schlimmste Niedergeschlagenheit. Heute nicht!
Bin gerade nicht in Nahrungsketose, nehme aber regelmäßig Bulletproof-Creamer, weil ich alleine dadurch viel besser denken und argumentieren kann in Meetings. Oder auch Schulungen zu halten, funktioniert viel besser.
Hab eine schöne Studie zu MCT Öl-Einnahme bei Alzheimer gefunden. Während anderswo Vakzine gegen Beta-Amyloid entwickelt werden (Idiotie!), nehmen die Cleveren MCT-Öl und helfen sich oder ihren Schützlingen damit.
n=1, es geht immer weiter, mal so, mal so. Aber insgesamt ist vieles ganz anders als noch vor einem Jahr. Meine Einstellung zu vielem hat sich geändert. Ich bin sehr ruhig geblieben heute, obwohl die Momme ihre alten Pfeile abschießt… Es ist, als könne ich in allem immer etwas mehr Komplexität erkennen.
Sie geht neuerdings zur Therapie. Meine Meinung dazu ist sehr differenziert und ganz anders als früher. Es ist schön, daß ich zwar genau weiß, daß ich ihr anders besser helfen könnte, aber daß es ok ist, wenn sie ihren eigenen Weg geht. Es ist, als hätte ich mehr Hirnanteile zur Verfügung, mehr Raum, mehr Möglichkeiten. Vielleicht ist dem so…
Gestern hat mich einer übel bedrängt auf der Straße. Er ist ein ganz gefährliches Manöver gefahren, nur um meiner Frontscheibe ein bißchen Spritzwasser zukommen lassen zu können usw. Er wäre fast in eine Ampel gekracht. Man kann sich sehr aufregen drüber. Ich habe mich auch geärgert, aber anders als früher. Irgendwie abgepuffert. Ich war nicht cool, nicht komplett gelassen. Aber so, wie ich das hinterher abhaken konnte - das wünsche ich mir jedes Mal so. Reaktion zeigen, zulassen, akzeptieren. Nichts wegschieben, verdrängen, sondern sehen, daß ich Mensch bin und alles eine Folge von etwas ist. Kann es schlecht beschreiben. Es ist so, als sei es der dritte mögliche Weg. Nehme an, es ist letzten Endes der gesündeste.
Mal gucken, wann ich wieder auf dem Damm bin… solange die Psyche mitmacht, komme ich ohnehin zurecht… Vernichtungsgefühl ist auch ausgeblieben, bin nur so matschig im Kopf… Es wird schon wieder.