Oh wow... „The Scar“ ist nun offiziell eines meiner Lieblingsbücher.
Ich habe immer mal wieder dem Drachen erzählt, was ich da gerade lese und er meinte: wie kann ein einzelner Mensch sich so viele fantastische Dinge ausdenken? Ja, das ist die Frage. Ich bezweifle aber nicht, daß China es geschafft hat. Der Drache schwört, ein Hehr von Schreibern muß das gewesen sein...
Mir gefällt alles an dem Buch, am meisten aber, daß manche Figuren so überraschend sind. Man wartet und wartet und doch entwickelt sich vieles ganz anders als man es er-wartet. Außerdem bleibt dem Leser die Möglichkeit, die Geschehnisse selbst zu deuten und für jede einzelne Version der Ereignisse gibt es Belege.
Bellis ist toll. Ich las bei so vielen Rezensenten, daß sie sie nicht mochten, passiv finden usw. Ich frage mich immer - haben die dasselbe Buch gelesen, ist die Übersetzung so mies? Nein, Bellis ist toll. Glaubwürdig. Sie ist nie passiv und Fehler macht sie unwissentlich. Ihr innerer Dialog ist klasse. Aber auch die anderer Personen, z.B. Tanners, sind richtig schön. Sehr clevere Leute, interessante Leute hat sich China ausgedacht. Es macht Freude, ihre Gedanken zu lesen.
Die vielen Geschichten... Am meisten fasziniert hat mich „the making of the Lovers“. Aber auch die tragische Geschichte der Anophelii (-Frauen und -Männer), Machinery Beach, Might Blade... Es ist der Wahnsinn. Doul Doul Doul..! Ich wünschte, jemand würde wirklich Filme über Bas Lag machen. Man könnte sich ja aus der Vielfalt der Stories was aussuchen... es müßte nicht unbedingt die Verfilmung eines einzelnen Buches sein. Ich würde zu gerne Uther Doul kämpfen sehen... aber, und das nimmt einem ja keiner, ich sehe es ja alles sehr klar vor mir. China schreibt so gut, Armada ist eine Welt, die jetzt in meinem Kopf ist, so, als würde sie wirklich existieren. Ich glaube auch, daß ich sie so schnell nicht vergessen werde.
*
Stuart Turtons neues Buch „The Devil and the Dark Water“ hatte ich ja vorbestellt, jetzt werde ich mich mal damit befassen. Bis jetzt habe ich nur die Widmung gelesen. Ach, so schön! Und sehe im Inhaltsverzeichnis: „An Apology to History and Boats.“ Sehr witzig.
Also von einem Boot, einer schwimmenden Stadt gar, geht es jetzt wieder aufs Schiff...
Soll mir das was sagen?
*
Ich hatte ein paar schlimme Tage, als ich hochdosiertes Curcumin nehmen „mußte“. ;-) Jetzt geht es mir wieder gut. Ich halte mich über Wasser, auch wenn manches nicht so schön ist. Man hat uns mal wieder eine Kollegin ‚geklaut‘ mittels Aufhebungsvertrag. Pfff... usw. usf. Corona hat uns nun auch ereilt, also indirekt die Firma, die eigentlich „Corona-krisensicher“ schien. Jeden Tag denke ich: jetzt bin ich auch dran...
Ich rudere, wortwörtlich, von Tag zu Tag.
Zu Coronamaßnahmen hat sich meine Meinung gewandelt im Laufe der Zeit. Was im März oder April galt, gilt jetzt nicht mehr, zumindest in Deutschland (!) nicht. Um das zu begreifen, muß man aber aktuelle Studien lesen. Wir täten gut daran, Maßnahmen immer dem tatsächlichen Gefahrenpotential anzupassen. Das ist meine bescheidene Meinung. Ich habe Ioannidis’ Studie tatsächlich gelesen und nicht nur einen Verriss davon. Es geht nicht darum, am Masketragen herumzudeuteln. Meine Güte, das Ding ist ja nun schon fast am Gesicht festgewachsen und es gibt Schlimmeres. Aber die Kids bei offenem Fenster und Temperaturen unter 10 Grad Unterricht machen zu lassen... ich finde es mehr als dümmlich. Warum sind immer die Kinder die Leidtragenden?
Viel mehr will ich dazu nicht schreiben. Das Thema ist echt ausgelutscht und es nervt. Aber dies hier ist ja auch eine Art Tagebuch - ab und an darf und muß sowas hier rein, um mich selbst daran zu erinnern, was ich mal gedacht habe und auch, um vielleicht irgendwann eines Besseren belehrt zu werden, so oder so.