Prolon Tag 2
Heute ist es ziemlich wechselhaft. Mal tanze ich zu „Neverender“ herum, dann dreht es mich auch mal wieder.
Die Nacht war lang und gut, hatte direkt heute morgen Energie. In Ketose bin ich aber nicht.
Ab heute gibt es ja einen Glycerindrink dazu, hab mir den Hibiskustee reingeschmissen, sieht schön aus und schmeckt ok.
Nach dem Mittagessen ging mein Zucker auf 160. Mit dem Problem bin ich nicht alleine. Der Saladino ist ja mittlerweile der Meinung, daß wir ab und an Spikes brauchen, wegen der Nieren. Eine ähnliche Antwort habe ich auch gefunden zu einer Anfrage bei Prolon/L-Nutra bezüglich des Einsatzes von Reismehl. Sie wissen es und können es begründen.
Zwei Stunden später war der Zucker wieder bei 80. Ich ziehe das jetzt erstmal durch. Man braucht schon etwas Willensstärke. Keine Ahnung, wie Leute mehr als 36 Stunden Wasserfasten schaffen, ganz zu schweigen von fünf Tagen.
Der Drache hat mit mir heute morgen seinen Riegel getauscht, seiner ist süß, meiner säuerlich. Seine „Pilzsuppe“ war allerdings noch schlimmer als meine Bohnensuppe gestern abend. Er kann heute abend meinen Schokoriegel haben, ich finde beide gut, er mochte meinen mehr.
Interessant, ich fühle mich leichter, aber schon noch etwas schlapp. Ich kannte bisher nur entweder-oder. Die Stimmung ist gut.
Cheffe hat mir tatsächlich mal erlaubt, alleine zu einem Call zu gehen. Hat gut geklappt. Ich habe lange warten müssen, jetzt scheint er mir tatsächlich neue Aufgaben zu geben. Die Aussagen a la „am Anfang nicht zu viel erwarten“ waren schon wieder hart an der Grenze für mich und den Imposter in mir, aber ich weiß andererseits auch, wie oft ich unterschätzt worden bin in den letzten Jahren und daß ich einen eigenen Blick mitbringe durch meinen abweichenden Werdegang. In der Schulung letztens mußte ich doch sehr schmunzeln, denen hätte ich zu einem Thema sehr viel erzählen können. Da sie aber wußten, daß es mein Spezialgebiet ist und nicht nachgefragt haben, habe ich echt nur in mich hineingegrinst.
Je älter ich werde, desto mehr sehe ich die Feinheiten in allem. Die Politik bei der Arbeit ist wichtig, andererseits auch nicht alles. Ich weigere mich, für alles Verantwortung zu übernehmen. Gesunder Fatalismus ist mein Ding. Egal, ob ich mich anstrenge und vorpresche oder lockerlasse und Geduld habe, es ist alles keine Garantie für ein bestimmtes Ergebnis. Und da ich andere Menschen nicht kontrollieren kann, muß ich mir einfach zutrauen, gegebenenfalls fit und flexibel genug zu sein, um auf eine eventuelle Katastrophe zu reagieren. Sie können mich morgen raussetzen oder ich nehme erst 2044 meinen Hut. Nichts was ich tue, garantiert mir irgendwas.
Hab letztens das Paper einer Gruppe von Methodologen gelesen. Gib 100 Forschergruppen denselben Datensatz und bitte um Auswertung - erhalte 95 verschiedene Ergebnisse. Bias, Gedankenfehler, Politik… manches ist gewollt und bewußt, vieles geht absolut unbemerkt vonstatten.
Was sagt mir das? Nur das Erlebnis n=1 zählt und auch da mußt du dir vertrauen und notfalls hast du eben falsch gewählt und mußt da durch. Interessanterweise komme ich echt mit dem Fatalismusansatz (Absurdismus könnte man es auch nennen) ganz gut zurecht.