12 Wochen sind vergangen. Es fällt mir sehr leicht, mich ketogen zu ernähren.
Ein bißchen anstrengend war die Kriebelmückensache (bin mir sicher, da Ketose hemmend auf Makrophagen wirkt, daß sie geholfen hat). Dann hatte ich mir kürzlich noch den Magen verdorben, weil ich Thunfisch beim Sushiladen bestellt hatte und der wohl nicht mehr so richtig o.k. gewesen ist…
Vieles wird weggebügelt. Einmal schien es, als bekäme ich ein Herpesbläschen an der Lippe (von der Sonne?), ein paar Stunden später war es weg. In zwölf Wochen habe ich genau einmal Kopfschmerzen gehabt und das war zu einem Zeitpunkt, wo ich wenig Ketonkörper im Blut gehabt habe. PMS ist nicht mehr vorhanden.
Die Entwicklung ist interessant. Erst ging es darum, viele Pflanzen zu essen, dann probierte ich Ersatzmehle und Zuckeralkohole. Jetzt sehe ich, wie wichtig die tierischen Lebensmittel für mich sind und Protein. Ich versuche, minimum 1g Protein pro kg Körpergewicht zu essen, aber das ist wirklich das absolute Minimum.
Supplemente: Salze brauche ich keine zusätzlich mehr. Kollagen ist dazugekommen. Nicht jeden Tag, aber oft, nehme ich Omega-3 und Butyrat. Dem Darm geht es sehr gut. Wegen der Brust und wegen des Myoms nehme ich erstmal nur einen Tropfen Lugolsche Lösung pro Tag und schaue, was das bringt. Vitamin B12 muß ich nach wie vor spritzen, es waren allerdings zwei Monate diesmal dazwischen.
Hba1c ist Stand heute 5,1 %, einen Vorwert habe ich nicht, aber wenn‘s so bliebe, wäre ich sehr zufrieden. Ich werde diesen Wert im Auge behalten und nicht mehr so oft BHB und Glukose messen. (Verwirrt nur, der Körper fährt manchmal die Glukose hoch, in oder nach Bewegung z.B., morgens natürlicherweise usw.) Ich habe keine Hoffnung, in D einen Arzt zu finden, der sich für Insulin interessiert. Es ist vermutlich auch egal, da ketogene Ernährung in paarundneunzig Prozent der Leute die Insulinwerte dramatisch verbessert. Danke, virta. Es gibt keine Alternative. Warum auch immer, ich war prädiabetisch und bin es nun nicht mehr. Ärzte hätten ohnehin ein Problem mit den neuen Normwerten. Cholesterin sieht anderes aus in ketogen ernährten Leuten. Bin zumindest froh, daß die Frauenärztin so up to date ist…
Die Protein-Leverage-Hypothese ist interessant und zeigt wieder: One Size Fits All existiert nicht.
Meine Meinung: Ja, es mag sein, daß die Forscher herausgefunden haben, daß Kohlenhydrate gerade im mittleren Alter die spätere Lebenserwartung positiv beeinflussen.
Es bringt aber nichts, „alles in Maßen“ zu postulieren. Kohlenhydrate sind für viele Menschen hochproblematisch und dieses „in Maßen“ funktionierte in einer idealen Welt, in der keine hochentwickelten essensähnlichen Produkte existieren. Unsere Umwelt wurde durch die Nahrungsmittelindustrie extrem verändert, unsere Physiologie funktioniert, aber sie kann nur in den Grenzen der Umwelt wirken. Das Individuum muß extreme Maßnahmen treffen, um nicht unterzugehen.
Wenn der Elefant schon im Raum steht, mache ich mir keine Gedanken darum, ob beim Wegschaffen des Porzellans vielleicht ein paar gute Stücke zu Bruch gehen… lieber jetzt handeln und das schlimmste verhindern! Zumindest tue ich etwas.
Das beste zum Schluß: Das Fibroadenom scheint geschrumpft zu sein. Ich werde es erst genau wissen, wenn ich in drei Monaten wieder zum Ultrasschall gehe. Aber ich bin optimistisch! 100 Tage sind immer die kritische Marke, aber wie andere berichteten, kann es eigentlich bis zu fünf, sechs Monate dauern, bis etwas passiert. Bin total happy…