Remarkable
„An Absolutely Remarkable Thing“ von Hank Green habe ich heute in der City im Ohr gehabt. Wahrscheinlich ist es unklug, durch eine deutsche Großstadt zu laufen, gedanklich aber in New York oder L.A. zu sein. Das Buch von Hank Green hat mir sehr, sehr gut gefallen. Kristen Sieh spricht die April May wirklich so, wie ich sie im Kopf gehabt hatte. Die anderen Personen... na ja. Hank Green taucht auch auf als Sprecher - braucht man nicht. Aber sein Buch ist echt klasse. Cool, mehr kann man nicht sagen. Ich hatte keinen „Arrival“-Vibe, nein, ich mußte immer wieder an „The O.A.“ denken. Mir ist aufgefallen, daß ich noch nicht alt bin. Auch was wert. Weniges war neu, ich fand es gut auf den Punkt gebracht. Wie werden Menschen zu Marken, was macht plötzlicher Ruhm mit einem. Sehr treffend ist das alles... ach ja, auch an „Wanderers“ fühlte ich mich erinnert, ein Buch, an das ich wiederum letztens denken mußte, als das Capitol gestürmt wurde... Das Ende tut weh, war aber passend und logisch. Außerdem glaube ich nicht dran...
Puh, und dann habe ich mir „The Midnight Sky“ angesehen. Ich mag den Clooney. Es gab eine Zeit, da habe ich drei Filme mit ihm kurz hintereinander gesehen. „Männer, die auf Ziegen starren“, dann der mit dem pensionierten Killer („The American“) und „Up in the Air“ (was, da war der Protagonist krebskrank?, alle Referenzen rauseditiert? muß den Film nochmal schauen)... Seitdem bin ich Fan.
„The Midnight Sky“ hat mich heute umgehauen. Hatte nicht viel erwartet, schon gar nicht einen Mega-Twist. Dachte, ich wisse genau, wie der Hase läuft. Weit gefehlt... Oh Gott... Es ist ein schöner Film. Ein Drama, Sci-Fi am Rande, ein absolutes Drama biblischen Ausmaßes. Aber solche Filme packen mich. Ich gebe 10 Punkte, imdb-Durchschnitt ist 5,6. Es gab mal eine ähnliche Netflix-Eigenproduktion, die ich auch super fand... ist Geschmacksache, denke ich und eine Frage, wie man aufs Leben schaut.
Interessant, mit am interessantesten sogar, fand ich in „AART“ die Theorie, daß die Menschen, die glauben, daß jeder der Macht hat, sie auch nutzen wird, entweder Opfer von Gewalt gewesen sind oder selbst Macht mißbrauchen würden.
Da habe ich mich ertappt gefühlt und weiß bis jetzt nicht, was stimmt. Die warnende Fraktion wäre realistischerweise eher meine gewesen, obwohl ich sympathisiere mit den Optimisten. Reicht es nicht aus, Schlüsse aus dem zu ziehen, was man immer um sich herum beobachtet hat?
Auf jeden Fall ist es ein tolles Buch, hoffentlich ist es oder wird es Unterrichtsstoff. Hank Green hat die Filmrechte noch in Händen... nehme aber an, das ist nur eine Frage der Zeit. Der Stoff ließe sich gut verfilmen. Es wäre ein lehrreicher Film, hoffentlich genauso on the nose, aber genausowenig mit dem Holzhammer ausgebracht wie das Buch...