Spiel.Theorie
Ich habe so viele Ängste im Moment und dass meine Lieblingswerke in Film und Schrift vom Schlag „existenzieller Sci-Fi-Horror in einem begrenzten Setting“ sind, trägt nicht unbedingt dazu bei, dass ich ruhiger werden könnte.
Bin ich die einzige, die es seltsam findet, dass wir tagtäglich ganz normal weitermachen, während absolut nicht klar ist, was diese Drohnen/Orbs am Himmel bedeuten?
Mich hat es schon immer angeekelt und gewundert, dass der Mensch sich an ALLES gewöhnen kann. Gleichzeitig ist es eine unserer größten Stärken.
Ich habe nur Angst, große Angst…
Wir Menschen gehen immer von uns aus, aber bei der Einschätzung außerirdischer Aktionen darf man das nicht tun. Noch nicht einmal die Spieltheorie hilft weiter, denke ich. „Blindsight“ hat mich so runtergezogen, aber es war heilsam, das Buch zu lesen.
Vielleicht sollten wir genießen, was wir haben, solange wir es haben. Mit der Maus kriege ich das hin, jeden Tag wieder. Deshalb ist unsere Verbindung auch so eng. Ich will anwesend sein, körperlich und geistig, Fragen stellen und wirklich hinhören, Feedback geben und vor allem fit genug sein, ihr ein bestimmtes Bild ihrer Mutter zu vermitteln, damit es ihr für später ein-geprägt wird. Ich weiß, dass ICH mit dem Untermieter und der täglichen Politik in meinem Job nicht dieselbe wäre, würde ich 40 Stunden pro Woche arbeiten. Ich weiß, woran ich mich bei meiner Mutter erinnere: Überforderung, Müdigkeit, Verzweiflung, Traurigkeit, dann Depression.
Ich sage mir jetzt jeden Tag in so vielen Situationen: schau, wie cool das ist, wie frei. Zum Beispiel, wenn ich „State of Mind“ 100.000-fach gehört habe und nun so singen kann, dass sich der Song wie mein eigener anfühlt. Am Anfang ist man immer vorsichtig und tastet sich an die Töne heran (habe nie das Singen nach Noten gelernt), später macht es dann richtig Spaß und die Improvisationen sind nicht mehr unbedingt gesetzt. Das hat mich in den letzten Tagen glücklich gemacht.
Heute Morgen war ich kurz was einkaufen. Merke zwar, dass ich immer a-sozialer im Sinne von unsicherer werde, weil ich so ungeübt bin, zurückgezogen und schnell überreizt. Trotzdem dachte ich: sieh an, das geht, Arbeitszeit frei einteilen in einem bestimmten Rahmen, du hast es gut.
Mehr fällt mir nicht ein! Es kann sein, dass ich bestimmte Filme nicht mehr werde schauen können. „Under the Skin“ fiel mir komischerweise heute Morgen ein, keine Ahnung, warum. Er ist so unbarmherzig. Ich fürchte leider, wir haben keinerlei Vorstellung davon, was wir uns vorstellen müssten, um nur halbwegs richtig zu liegen…
Ich glaube, wir würden den Sinn nicht erkennen, den nächsten Zug falsch wählen. Wir würden die Motive suchen, während es vielleicht gar keine gäbe/gibt, nur herzloses Funktionieren. Leider kann ich es momentan nicht anders sehen. Unglaublich erschreckend ist das.