The Bear
Fast hätte ich die Serie gar nicht geschaut. Dann fiel mir auf, daß ein paar der Leute, die hier mitspielen, auf Awardnominierungslisten neben genau den Leuten stehen, die ich im vergangenen Jahr so gerne gesehen habe.
Ich kannte die Arbeit von Jeremy Allen White oder Ebon Moss-Bachrach bisher noch nicht. Aber jetzt ist klar, warum sie in aller Munde sind.
„The Bear“ erschlägt einen in den ersten Minuten erstmal (und ich warne schon einmal vor, für die S2E6 muß man gute Nerven haben), aber es wird immer mal wieder etwas ruhiger. Der sehr imposante Song ist übrigens 25 Jahre alt und ich habe mir den mal komplett reingezogen, obwohl ich sonst mit Punk nichts am Hut habe (New Noise, Refused) - was für ein geniales Stück Musik, love it, vor allem den Text, dachte, das sei aktuelle Musik.
Carmen (Carmy) Berzatto übernimmt das Restaurant seines verstorbenen Bruders. Er ist ein top Chef, aber hier findet er sich in einem hochverschuldeten, kaum organisierten Laden wieder. Carmen als Männername ist interessant und richtig schön.
Die ganze Show ist absolut fokussiert auf die Charaktere und Dialoge. Während so einiges in dem Laden passiert, und das ist wirklich unterhaltsam, manchmal aber auch stressig, kann man gleichzeitig viel lernen über Luxusrestaurants und Gastfreundschaft.
Eine Folge bleibt mir noch, aber bis jetzt war ich ein paarmal kurz vor der Panikattacke, habe oft gelacht oder geschmunzelt, bewundere Köchinnen und Köche mehr denn je und dann…
… dann habe ich ein paar Momente in der Serie als so perfekt empfunden, daß ich deshalb geweint habe. Das Zusammenspiel von Musik (oder ihrer Abwesenheit) mit der Kameraeinstellung, dem Spiel, dem Licht - da sind Dinge drin, die besser nicht zu machen sind und ich sitze wie vor einem Kunstwerk, das ich schon immer mal betrachten wollte und der Moment könnte am liebsten ewig dauern… wow.
Daß man eine Serie wie diese findet, das ist heutzutage echt Glück: Top actors, echte, realistische Diversität (wie im Leben eben, Mann, selbst B+Z haben hier noch Probleme) und Zusammenarbeit dieser Gruppe von Menschen, Herz und Verstand bei den Autorinnen - ganz offensichtlich! - als Audience was lernen, mitfühlen, sich freuen für andere Menschen… dazu technisch wunderbar, sehr schöne Cuts zu alltäglichen „Stillleben“ im Restaurant, die gefielen mir sehr. Der Kontrast Dysfunktionalität/Dreck/Unordnung vs. High Performance ist unglaublich kraß und spannend.
Bin gespannt auf das Ende… und vermisse die Truppe jetzt schon.
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Koche selbst momentan oft wieder dreimal am Tag (an Homeoffice-Tagen), tatsächlich auch etwas mehr Gemüse wieder… Bis jetzt macht es mir Spaß. Ich habe angefangen, die Lebensmittelvorbereitung als Hobby und etwas Schönes zu begreifen und habe Reddit oder TV öfter mal vergessen. Ich kaufe echtes Essen und versuche interessante Kombinationen.
Habe gestern wieder Vanillekipferl gemacht in der ultra-low-Carb-Version nur mit gemahlenen Mandeln, Haselnüssen, ganz wenig Xylit, Eigelb, Vanille, Butter. Der Maus sind sie nicht süß genug, der Drache und ich lieben sie.
Mache auch einen guten Käsekuchen, der nur ein Viertel der üblichen Kohlenhydratmenge enthält und wunderbar sahnig schmeckt.
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Der Bär, äh Elefant im Raum ist meine heutige kleine Zahngeschichte. Danke, doofer Untermieter. TIHI.
Man lernt ja dazu. Eine Ernährungsweise, die zwingend Supplementierung erfordert, kann nicht gesund und natürlich sein. Das gilt für Veganismus genauso wie für Carnivore. Meinem Darm geht’s zwar am besten ohne viele Fasern, aber als ich den Verbündeten gefragt habe, wo das Mangan herkommen soll, hatte er keine Antwort.
Deshalb kriegt mein Mikrobiom wieder mehr zu fressen im Moment… n=1. Vielleicht hab ich mit 70 dann endlich den Bogen raus. 🙃