The Good Fight
An der S3 von „The Good Fight“ hätte ich ein paar Dinge auszusetzen, aber sie macht auch einiges richtig und sogar sehr gut. Die Comics und die Anti-Trump-Ausrichtung finde ich übrigens prima.
Die E10 hat mich mit allen Übertreibungen und nur mittelintelligent präsentierten Fällen versöhnt. Die Szenen im Dunkeln? Wunderbar. Die Ansage von Michael Sheen („I want you gone!“) habe ich mir dreimal angehört. Dieser Cliffhanger!!!! Genial. Gänsehaut pur. Das war auf „Good Wife“-Niveau. Selbst die Charakterentwicklung von Maia fand ich crazy, aber deshalb gut.
Michael Sheen ist soooo ein toller Schauspieler. Wiederhole ich mich? Man sehe sich den Engel in „Good Omens“ an und dann diesen Blum - das sind keine Facetten, das sind schlichtweg unterschiedliche Menschen. Man muß (wenn auch manchmal arg genuschelt wird von anderen Darstellern) allein Sheens wegen diese Serie mit Originalton anschauen (und weil selbst die einfachsten Sätze gestelzt und doof übersetzt werden).
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Das Feld versorgt uns momentan mit sehr vielen Arten von Gemüse.
Die Kartoffelpflanzen machen mir etwas Sorge, aber ich versuche, sie so gut es geht zu hegen und zu pflegen. Sooo viele Kartoffelkäfer auf einem Platz habe ich noch nie gesehen. Die Feldnachbarin ertränkt sie, ich zertrete sie... Es ist die blödste Aufgabe ever. Ich hoffe, daß ich nächstes Jahr eine Alternative zum Massenmord finde, z.B. Ringelblumen zur Ablenkung. Das Problem ist, daß mein Feld nahe eines reinen Vorjahres-Kartoffelfeldes liegt und die Käfer aus dem Boden kommen. Man sieht leider auch, daß ich es richtig dicke abbekommen habe.
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Bei der Arbeit gibt es jeden Tag wieder herrliche Dinge, wo ich mich frage: Könnte man auch weniger stark rüberbringen, wie unwichtig ich bin?
Beispiel: Es wird ein Termin gemacht um soundso viel Uhr, Übergabe eines Hochzeitsgeschenks. Ich dachte mir so: ach, gehste mal etwas eher hin, damit du nicht zu spät dran bist. Tja, als ich ankam, war die Veranstaltung schon gelaufen und mir schallte ein „oooch“ entgegen. Ja, Ihr mich auch.
Vieles läuft nonverbal. Ich bin gespannt, wie sich das alles entwickelt, wenn die Kollegin ihr Kind hat. Mal sehen, wie ihre Priorität sich verändern wird...
Ja, die Abteilung ist sehr heterogen. Aber wenn es um Pflichten geht, bin ich wichtiger Teil der Abteilung. Bei Goodies oder Rechten, z.B. beim Gehalt, bei Weiterbildung und wenn man Infos braucht, bin ich ganz hinten im Bus.
Ach, Ihr könnt mich mal. Wie war das? Manchmal hilft nur rückhaltlose Freundlichkeit, verbunden mit der ein oder anderen Wahrheit, verpackt in Witze.
Ich habe einen Vorteil: ich kenne etliche Leute und kann, wenn ich möchte, ganz gut zuhören, sprich: mir Infos holen, die das Bild runder machen. Und mein Gedächtnis ist sehr, sehr gut. Dazu kommt noch, daß ich mir lieber einen Zeh abhacken würde, als zu Kreuze zu kriechen. DAS schockt dann manche, die Ehrlichkeit nicht gewohnt sind.
Aber es ist und bleibt die einzige Art, in diesem „Kampf“ weiterzukommen. Die Schlachten gewinnt Ihr reihenweise, aber das ist egal. Ich lerne auch aus diesen besch... Situationen.
„Nimm einen gewundenen Weg und nutze ihn zu deinem Vorteil. Sei hinter dem Feind, aber komme als Erster an.“
(Sunzi, „Die Kunst des Krieges“; werde mal ein paar Klassiker lesen..)