The Hum
Ich habe „Dust“ auf YouTube entdeckt. Eine tolle Plattform, aber zuuu viele Kurzfilme darf ich auf einmal nicht gucken… Manches ist beeindruckend (It’s okay.), manches beschäftigt sich mit bekannten Themen, ist aber süß gemacht (Merv).
Manches sagt mir mehr als anderes, z.B. The Watch Room. Für mich stellt sich die Frage nicht, ob ich in einer Simulation lebe. Man extrapoliere nur mal die technische Entwicklung der letzten paar Jahre. „The Lie Game“ fand ich toll. Und die Prämisse, der technische Hintergrund hat mich weiterforschen lassen, ich las über Dinge, die man heute schon im Gaming machen kann… es ist beeindruckend und beängstigend. Ich meine nicht VR, ich meine den Rollentausch von AI und Mensch. Ein weiterer Aspekt: schau dir an, was einige Youtuber posten, wie sehr sie CGI von zu Hause aus einsetzen können. Bilder sind, auch die der „Kleinen Leute“, schon lange nicht mehr vertrauenswürdig.
„The Hum“ ist nun etwas, was mich eigenartig berührt. Ich gebe es auch auf, Kurzgeschichten schreiben zu wollen. Hatte mich hingesetzt und was zum Hum geschrieben. Da gibt es einen Wettbewerb, wo die Story gepaßt hätte und Anfänger schreiben ja meist erstmal Autobiographisches. Taos Hum - eins meiner großen Themen. Und gerade heute sehe ich diesen Kurzfilm. Ich hätte nicht gedacht, daß sich schon einer des Phänomens angenommen hat… Die Auflösung im Film ist gut, aber ich hätte eine andere parat. Meine Geschichte aufzuschreiben, ergibt jetzt trotzdem keinen Sinn mehr. Alle Geschichten sind schon irgendwann erzählt worden. Ich habe deshalb einen Heidenrespekt vor den Machern, die mich auch heute noch begeistern können.
Dieser Brummton erinnert mich an Matrix, wirklich wahr. Mal ist er verschwunden, mal ist er unerträglich. Leute sind schon durchgedreht wegen des Hums. Andere bauen Webseiten und informieren, schreiben dann später die Seite um und behaupten, die Erklärung sei ein Tieftontinnitus. Ich mache mir zu all dem meine eigenen Gedanken und halte wie immer alles für möglich. Am ehesten versteht das einer, der dasselbe durchmacht wie ich. Meine komische Hirndurchblutungsanomalie ist auch nicht förderlich. Aber als alter Oliver Sacks Fan weiß ich, wie wunder—-voll das Gehirn ist.
Uff, und wenn ich dann wieder die Filme schaue zum Thema ‚das Gehirn das denkt, ist auch nur simuliert‘, dann wird es ganz schnell wieder viel zu viel… aber das Thema ist da und es kommt immer wieder in meinen (sehr schön programmierten!) Kopf.
Der Drache denkt ja bei vielem genau wie ich, aber bei dem Thema dreht er durch. Er meint, ein simuliertes Wesen, das sich seiner selbst bewußt wird, könnte sich auch gleich aufknüpfen… Ich sehe es ganz anders. Er kommt mit den typischen Argumenten, Sinn und Zweck, Datenmenge usw. Diese Aspekte sehen wir als Menschen grundsätzlich in viel zu kleinem und eben menschenmäßigen Maßstab. Berechnet werden müßte nur immer ein winziger Teil der Welt. (Ich kann Afrika von hier aus nicht sehen. Gibt es Afrika? Nur mal als Beispiel.) Reality Bubbles könnten ein normales Phänomen des Universums sein, ein Durchspielen bestimmter Möglichkeiten, quasi eine Simulation in Echtzeit. Auch das habe ich mir nicht gerade mal ausgedacht, darüber ist schon vieles geschrieben worden.
Mein Kind sitzt am Rechner, baut mit Minecraft eine Strandvilla und fragt mich, wann die Erde von Robotern übernommen werden wird… Sie haut teilweise Sachen raus, wo ich merke, daß sie alles, was man sagt, hört und verarbeitet und neu zusammengesetzt wieder ausspuckt. Das ist Intelligenz und manchmal macht mir das Angst. Ich weiß zu gut, daß ein Mensch, der viel denkt und fühlt, eher depressiv wird als z.B. die Leute, die nix juckt. Es wird Zeit, das Mäuschen zu erden. Aber wie? Die Kinder sind gaga, die Eltern sind gaga, vieles geht nicht durch Corona. Ich würde sie so gerne im Hort sehen in der neuen Stadt, und dann in einem Verein oder mit den Enkeln der Nachbarin…
Aber ich warte immer noch auf ein Ja oder ein Nein und käme mit beidem gut zurecht, aber für meine Maus wäre das JA besser.