Weltengänger:
Film nach einem Roman von Lukjanenko. Es hätte was werden können, auch wenn die Romane schon immer wirkliche Spannung vermissen lassen. Ich habe es ein, zweimal versucht und stets nach einem Twist gesucht, wo angeblich einer sein sollte... Dieser Film hier ist so richtig sinnlos. Der Turmwächter, der Türen in andere Welten aufmachen kann und nebenbei noch Zöllner ist und von seinen Funktionalkollegen überwacht wird (Hinweis auf Bürokratie und Politik), macht nur sehr wenige Türen auf und die Geschichten dahinter - na ja. Es gibt ein paar wenige gute Effekte, die Figuren sind unsympathisch. Verpaßte Chancen, vor allem wird alles per Wort erklärt. Ich bin der und der und Du bist der und der und das ist so und so... Konnte nur sechs Punkte geben.
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Grenzgänger: Ein Typ, der im Hier und Jetzt nur an Geld und Macht glaubt, mit der Mafia Probleme hat und Liebe für Abhängigkeit hält, gerät in einen Zeitspalt und springt immer wieder an die Front in Leningrad während des Zweiten Weltkriegs. Er wird auf die Spur seiner Vorfahren geschickt und wird vielleicht nicht mehr derselbe sein hinterher...
Interessanterweise fesselte mich das ganze total. Eigentlich mag ich keine Kriegsfilme, aber es gibt Szenen in dem Film, die haben mich tatsächlich körperlich mitgenommen - und das liegt nicht an blutigen Bildern. Habe ganz schön geheult. Habe schon überlegt, ob versteckte Botschaften drin sind oder ähnliches. ;-) Ich nehme an, daß da Dinge wie Erinnerung an Omas Erzählungen, Opas Geschichte getriggert werden in Verbindung mit Muttergefühlen... „Für unsere Großmütter und Großväter“ sagt die Widmung. Ein sehr schöner Film, рубеж, Meilenstein heißt der im Original.
Daß er verrissen wird, egal wo man liest, wundert mich, aber habe ähnliches ja schon oft erlebt. Ich denke, daß meine absoluten Lieblingsfilme alle nicht die bestbewerteten sind. Der Plot ist eigentlich ganz simpel, aber mir gefällt es. Es ist wie eine Schnitzeljagd zwischen 1943 und dem Jetzt. Ich werde dem Drachen den Film empfehlen. (Er hört ja leider so selten auf mich, was das angeht. ;-))
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Ich habe jetzt ein paar Tage frei. Wir dürfen unsere Urlaubsanträge nicht stornieren. Werde mit der Maus öfter aufs Feld gehen und auch mal allein durch die Gegend laufen.
Habe mal wieder etwas geschlafen. Die letzten Nächte waren wieder der Horror. Ich merke dann sofort, wie die Stimmung in den Keller geht.
Vielleicht bleibt noch Zeit für ein kleines Experiment... Was mich ärgert, ist, daß es doch ganz clevere Leute gibt in der Welt. What the bleep, wir wissen doch schon einiges. Menschlich ist, daß wir uns begeistern und Teil eines Prozesses werden möchten und uns vernetzen. Dann werden aber diese cleveren Leute, die ja auch von was leben möchten (hmm), zu Gurus. Ihre „Retreats“ und Workshops kosten tausende von Euros. Anhänger führen geheime Treffen durch und haben geschlossene Gruppen im Netz.
F...U. In diesem Moment habt Ihr Euch alle disqualifiziert als unwissend und vor allem als menschenverachtend. Und in diesem Moment, wo Ihr verkauft, ein Buch und einen Vortrag nach dem anderen, da vergesse ich Euch wieder und denke mir meinen eigenen Teil.
Es gibt keine Wahrheiten, die mir erst zur Verfügung stehen würden, wenn ich dafür bezahle. Ihr habt mich an etwas erinnert, merci, aber das war es dann auch.
Macht mal weiter mit der Selbstoptimierung, es gibt auch noch Leute, die was arbeiten müssen.