Years and Years
Ich wollte mir das eigentlich nie anschauen… „Years and Years“ ist wie eine Extended Version von Black Mirror.
Die Momme wollte gerne „The Head“ gucken (das kann man leider total vergessen, durchsichtig ab Trailer schon), also haben wir mal wieder Starzplay abonniert.
Dann habe ich geschaut, was da momentan noch so ist… und habe mich mega über „The Lost Room“ gefreut, auch Teil 6 ist da, der damals fehlte. Der Schlüssel ist mir noch immer lieb und teuer. Das Busticket habe ich nicht mehr.
Tja, Years and Years, auch auf Starzplay: Ich muß immer heulen. Bin schon bei Teil 6 und dieses Plädoyer der Gran (übrigens ist die einfach eine wunderbare Figur) hat mich mal wieder umgeschmissen. Daniel… boah, wie zehn Black-Mirror-Episoden zusammen.
Das schlimme ist: sowas passiert jeden Tag.
Ich trage manchmal einen Rettungsring aus Edelstahl um den Hals. Es war eine Spendenaktion einer Organisation. Aber was nützt das?
Das Thema ist so furchtbar. Die Briten werden noch schlimme Dinge tun… Ich denke an das Buch „The Wall“ und wie nah das ist… Sie haben die dümmste Entscheidung getroffen, aber nur 50% von ihnen. Sie werden Flüchtlinge mißhandeln, jeden Tag wieder, systematisch. Wir werden es erleben. Keine Chance, Leute zu verteilen. An wen denn???
Diese Viv Rook ist überzeichnet, denken wir. Ist sie es? Nein. Wir werden diese Art Leaders (ja, weil ich das andere Wort nicht schreiben will) wieder in Europa bekommen, haben sie zum Teil schon. Die Idiotie erschließt sich dem, der nicht nur bis zum Tellerrand oder der Nasenspitze schaut. Für unsere Kinder müssen wir das Schlimmste verhindern.
Die Serie ist gut. Klar, einiges KANN sich nur selbst widersprechen. Keiner kann die Zukunft vorhersehen. Sie präsentieren Aspekte und deren Konsequenzen. Es ist kraß, wie sehr man diese Familie mag und kennt, innerhalb kürzester Zeit. Genialer Schachzug: wenn du Menschen kennenlernst, dann kannst du sie nicht mehr einfach in eine Schublade schieben und per se hassen. Es geht einfach nicht. Also fühlst du mit Viktor und den anderen, die sonst nur anonyme Gestalten wären. Und selbst wenn sie „nur“ ein besseres Leben suchen - würden wir nicht auch alles uns Mögliche tun?
Ja, wir alle sind schuld. Aber ich sehe auch nicht, wo mein Einfluß sein kann… Ein komplexes Gebilde, ein selbstorganisiertes Irgendwas, das sich aufbaut, ausdifferenziert und dann zerfällt. Wie kann ich der Schmetterling sein, der einen Sturm auslöst? Wenn ich manchmal schon nicht weiß, wie ich mein Kind behandeln soll, das durch Corona doppelt empfindlich und sensibel geworden ist…
Pfff… Ich weiß nur eins: egal was kommt, ich werde mich nicht abducken. DAS weiß ich.