You‘re looking good, girl. (Say terabyte.) ;-)
Äh, ich lebe noch. Aber nur manchmal, so halb. Ich bin jede zweite Woche allein mit der Kleenen und sie hat üble Anwandlungen. Aus der Tiefe meines Hirns kommen Erinnerungen hoch daran, wie es vor Monaten und Jahren gewesen ist. Letztens haben sie in der Kita Schokokuchen gebacken und sie hat drei Stück davon gegessen. (Es ist ja nicht so, daß ich nicht vorgewarnt hatte...) Ich holte ein weinendes Kind ab, das im Auto um sich schlug, versuchte, sich loszumachen, noch stundenlang zu Hause geweint hat. Danach wußte ich nicht mehr, ob ich Männlein oder Weiblein bin. Kakao = weinendes Kind. Aber warum auf die Mutter hören? Habe arge Probleme mit der Kita, habe da auch ein Gespräch wieder abgesagt, weil ich keinen Konsens sehe und zähle die Tage bis zum Schuleintritt. Die neue Leiterin würde eher in die Pampa-Kita passen. Es passieren Dinge, die einfach nicht gehen, wie z.B. kranken Eltern den Zugang zur Kita zu verwehren. Und das ist nur eine Sache von vielen. ... Themenwechsel!
Die Kleene zieht sich x-mal am Tag um, weil sie „schicker sein möchte“. Die normalen Jeans gehen da gar nicht! Alles sollte zusammenpassen und am besten rosa sein. WTF? Wer hat das meiner Kleenen angetan?
Auch schön: ‚Mama, ich will jetzt nichts mehr hören, sei ruhig.‘ Und dergleichen Sprüche. Leider ist sie ja da bei der falschen Mama gelandet. Ich bin lieb und nett, aber ich gebe hier den Ton an. Basta. Ich möchte Machtkämpfe vermeiden, aber ein Tyrannenkind will ich auch nicht haben. Es ist ein ständiges Taktieren.
Was die Optik angeht, hat es gut geholfen, ihr zu sagen, wie hübsch sie ist, was sie für eine gute Figur hat (den breiten Brustkorb der Drachenfamilie), daß Schönsein von innen kommt und vom Glücklichsein, daß sie ohnehin jeder liebt, weil sie so witzig ist usw. Ich habe richtig gemerkt, wie gut ihr das tat.
Die doofe Freundin ist kein guter Einfluß. Ich mag sie nicht mehr. Sie buttert meine Kleene unter und ist soooo eine Tussi. Meine Güte, mit Fünf! Wann bitte habe ich mich damals um Klamotten geschert? Vermutlich my bad, und dann Grund für das Nicht-Beliebtsein und Nerd-Sein, daß es mich ziemlich spät erst gejuckt hat. Aber Queen, schau Dir mein Grundgehalt an usw. Ich hatte in meinem Leben immer viel zu viel zu denken und zu tun, als daß ich mich auch noch zur Modepuppe hätte ausstaffieren können. (Und die Männer? Vieles von dem, was Frauen denken, was denn attraktiv sei, ist Ergebnis einer Hirnwäsche. Es ist wirklich so, daß Ausstrahlung und Hirn ALLES sind. Aber die klingeln eben in keines Verkäufers Kasse.)
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Ich verkaufe ja immer nur meine Klamotten, der Schrank war leer. Jetzt habe ich mal Curated Shopping ausprobiert und fand es gut. Der Versand hatte Probleme, aber an sich ist das System prima - weniger Shopping für mich. Merci.
Das Hungern bzw. Fasten habe ich natürlich wieder nicht durchgehalten. Ich kenne meine Instrumente und auch deren tolle Nutzen, aber ich kann sie nicht immer anwenden. Gerade wenn ich hier alleine bin und auch noch bei der Arbeit sehr viel Politik zu beachten habe, muß genug Energie reinkommen.
Ich lerne ja. Meine Ängste vor dem Herzinfarkt, schlimmer Darmentzündung usw. sind im Moment etwas besser. Ich kenne mich sehr gut mittlerweile, habe nie eine entsprechende Ausbildung gemacht, weiß aber inzwischen einiges über die Meridiane. Ich kann ohne Pulsdiagnose sagen, was los ist. Ich weiß, ob mein Zwerchfell mal wieder hängt, ob die Leber Mucken macht oder die Niere mehr Ruhe braucht. Ich weiß jetzt auch, daß in den letzten Monaten gar nicht mehr der Dickdarm das Problem gewesen ist, sondern die Leber. Sie ist meine Schwachstelle. Den Darm habe ich jetzt ganz gut im Griff.
Ich darf etwas weniger Angst haben und lockerer lassen. Es ist aber eine Lernaufgabe. Die Perfektionistin (oder der Angsthase?) hätte gerne Kontrolle und Sicherheit. Aber die gibt es nicht. Einfluß ja, Kontrolle - nee. Früher war ich böse mit mir, weil ich nie etwas dauerhaft hinkriegte. Heute weiß ich, daß das so normal und richtig ist und weiß auch, warum das Hirn sich gegen neue Gewohnheiten so wehrt. Ich akzeptiere und erkenne an, daß ich immer auch positiv überrascht werden kann. Plan B ist vielleicht ganz anders als gedacht, aber auch irgendwie cool.
Die Haare sind jetzt recht gut von weißen durchzogen, relativ kurz, die Farbe ist schön. Ich mag mich so, weil alles wieder farblich paßt. Meine Freundinnen sagen dazu nichts, rein gar nichts. Ich denke mir: Hauptsache ist, daß ich mich selbst mag. Alles andere ist immer nur sekundär wichtig. Damals dieser Typ, der mich so systematisch abgewertet hatte... Es war das erste Mal, daß ich an mir zweifelte. Da war ich schon 25. Vorher hatte mir keiner was gekonnt. Und nu‘? Muß ich Dinge wieder neu lernen, mich mit meinem Teenie-Mindset wieder verbinden... Herrlich.
Interessanterweise bin ich in fünf Tagen fünfmal von Typen angelächelt worden. Klar, graue Haare machen sowas von alt! ;-) Mittlerweile bin ich geeicht auf das Analysieren von Haarfarben und bemitleide die Fehlfarbenträger.innen. Ich habe ja am Kaffeeautomaten eine neue Freundschaft geschlossen, na ja, eine sehr nette Bekanntschaft. Ich finde die Frau einfach hübsch. Warum ist sie hübsch? Sie ist sie selbst. Komplett sie selbst. Ganz eigen und sooo lebenslustig. Ich stelle mir vor, sie würde sich die Haare blond färben... Sie wäre nicht mehr dieselbe. Ihre Frisur ist auch dermaßen cool...
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Schlußendlich: Love, Death + Robots. Habe noch immer nicht alle 18 Kurzfilme gesehen. Ich kann der Anthologieserie nur 10 Punkte geben, allein, daß es sie gibt, ist schon der Hammer. Jeder Streifen ist anders und besonders. Manche sind nicht besonders aussagekräftig, andere genial. „Beyond the Aquila Rift“ begleitet mich seit Tagen. Ich habe den Film dreimal geschaut und Greta analysiert. Ich weiß nicht, was das bei manchen Filmen ist, aber es gibt Dinge, die einen bis ins Mark erschüttern. So ist das bei diesem Werk. „Sonnies Edge“ z.B. ist auch sehr gut, extrem brutal, aber gut. Dieser Film konnte aber direkt abgehakt werden. Ich habe noch (auf Ratschlag eines imdb-Menschen hin) die uralte Folge von „The Outer Limits“ „Tempests“ geguckt und dieser Streifen ist auch so beeindruckend. Das Ding auf dailymotion hatte gruseligste Ton- und Bildqualität, aber einen klasse spielenden Eric McCormack. Zack, wieder für Tage ein komisches Gefühl in Bauch und Hirn... nee, das ist nicht der schlimmste Zustand. Ich bin nur noch nicht dahintergekommen, was genau manche Twists so tief gehen läßt. Ist es, weil wir zu den Figuren bereits eine Beziehung aufgebaut haben?
Die drei Roboter fand ich so lustig, die Eiszeit süß, Zima Blue ging mir auch nahe irgendwie. „Good Hunting“ und „The Witness“ wollten mal ein bißchen Nacktheit zeigen, haben aber nichts zu sagen.... Es ist durchwachsen, trotzdem ist diese Sammlung großartig. Mehr davon, Netflix.