Zwei Worte.
Manchmal braucht es nur zwei Worte, um jemanden besser zu verstehen.
Ich habe in meiner Abteilung eine Kollegin, die mir als leuchtendes Beispiel für Engagement präsentiert worden ist. Sie ist beliebt bei Vorstand und Mitarbeiter.innen, sie hat drei Jobs gleichzeitig (bis sie der Schwindel umhaut). Sie ist tough und clever, war mir aber immer unsympathisch.
Letztens am Kaffeeautomaten gratuliert sie mir, fragt nach dem Kind. Ich sage die Wahrheit. Nach wenigen Sätzen fragt sie noch was, guckt dann verständnisvoll und sagt:
„Dann ist [die Kleene] auch ein Spirited Child.“
... seitdem sehe ich die Frau mit anderen Augen. Sie hat mir von ihrem Sohn erzählt, den ich ja ein kleines bißchen kannte aus der Gruppe der Kleenen. Ich hätte aber nie gedacht, daß er so schwierig, ÄH herausfordernd ist...
Nun grinsen wir zwei Mütter uns immer an, weil wir was wissen und erfahren müssen, was anderen erspart bleibt. (Und sie wissen noch nicht einmal, was das ist...)
Habe heute gelesen, daß das „Spirited Child“, das als „Anlaß“ für das berühmte Buch gedient hat, ein ehrbares und sozialkompetentes Mitglied der Gesellschaft ;-) geworden ist. Sowas zu lesen, tut gut.
Ich habe immer Vertrauen in meine Kleene, aber für Kinder wie sie ist es oft nicht leicht in der Kita. Jetzt klagt sie jeden Tag über die Lautstärke und ist völlig fertig, wenn ich sie abhole. Da frage ich mich schon, wie sie die Schulzeit meistern wird.
Ein Schritt nach dem anderen... wir werden es erleben.